INTERVIEW: Maria Mena

INTERVIEW: Maria Mena
Maria Mena kam in die Schweiz um ihre Fans mit einem Konzert in Zürich zu beglücken. Wir haben mit der Norwegerin vorab per Telefon gesprochen.

Wo in Norwegen wohnst du, und wie gehst du damit um, dass ihr im Winter nur rund 3 Stunden Tageslicht habt?
Ich wohne in Oslo. Man lernt, mit der Dunkelheit im Winter umzugehen, sowie man lernt, sich für die Kälte entsprechend zu kleiden. Ich persönlich nutze diese Zeit kreativ, in dem ich meine Lieder schreibe.

Dein neues Album ist elektronischer ausgefallen...
Ja... Mein Album davor, "Viktoria", war eher düster und mysteriös, also wollte ich dieses Mal etwas leichteres kreieren und da bot sich die elektronische Popmusik an. Ausserdem bin ich jemand, der gerne immer wieder etwas Neues ausprobiert.

Eine der Singles heisst "Fuck You". Haben da gewisse Radio-Stationen nicht die Nase gerümpft, bei solch einem Titel...
Natürlich gab es die... Manche haben einfach den Titel nicht erwähnt, andere gar nicht gespielt... Ich persönlich kann es nicht verstehen, schliesslich zeigt im TV oder spielt man im Radio ganz andere Sachen, die viel deftiger sind. Wenn man dem Song richtig zuhört, dann transportiere ich diesen Ausdruck auf eine leichte Art... Aber, eben, ich muss das dann akzeptieren, wenn sich gewisse Leute trotzdem davon distanzieren möchten.

Singst du lieber in kleinen oder grossen Konzerthallen?
Die Grösse der Location spielt für mich keine Rolle. Für mich liegt lediglich der Unterschied darin, dass wir uns bei grösseren Hallen mehr anstrengen müssen, um auch dann eine intime Atmosphäre zu bieten.

Zum Thema Bühne der neuen Tour: Was hat sich, gegenüber der letzten Tour, verändert?
Ich werde natürlich nicht nur die neuen, sondern auch die alten Songs singen, welche meine Fans mögen. Wir haben dieses Mal viel mehr auf die Licht-Show gesetzt. So gesehen, wird auf der Bühne also visuell mehr passieren.

Bist du nervös, bevor du auf die Bühne gehst?
Nur ganz am Anfang, wenn die Tour neu ist. Nach einiger Zeit aber fängt alles an rund zu laufen, man bekommt immer mehr Sicherheit und weiss, was man da tut. So gesehen ist man also nur noch ein wenig aufgeregt, kurz bevor die Show losgeht.

Ist der Eurovision Song Contest ein Thema für dich?
Nein, nicht wirklich. Jedes Land geht mit dem Contest in der eigenen Heimat anders um: Bei uns in Norwegen find ich das Niveau der Lieder nicht spannend. Das ist in unserem Nachbarland Schweden schon ganz, ganz anders. Zuerst einmal, müsste das Umfeld in Norwegen ein anderes sein, damit es mich interessieren würde. Das grosse Tamtam um den Beitrag, wer denn Norwegen am Eurovision vertritt, törnt mich auch eher ab. Da bist du für ein paar Wochen der Superpromi. Das liegt mir nicht. Sollte ich eines Tages einen Song haben, der reinpassen würde, könnte ich es mir ja immer noch überlegen... Aber momentan möchte ich mich sowieso auf meine Songs konzentrieren und mein eigenes Ding durchziehen.

Hast du viele schwule Freunde?
Mein bester Freund auf der ganzen Welt ist ein Schwuler. Ich bin ausserdem eine hartnäckige Befürworterin für die Ehe zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Menschen.

Du arbeitest die ganze Zeit: Songs schreiben, ins Studio zum Aufnehmen und auf Tour gehen, du denkst bereits schon ans nächste Album... Wie sieht es den mit Ferien aus? Kein Bedürfnis eine Pause einzulegen?
Ich war noch nie gut im Ferien machen. Das Nichtstun liegt mir nicht. Es klingt komisch, aber für mich ist das auf Tour gehen so etwas wie Ferien. Glaub mir, ich krieg da genug Schlaf, während der Zeit, wo wir auf Tour sind.