AUSTRALIEN: Gay Panic gilt in Queensland nicht mehr

AUSTRALIEN: Gay Panic gilt in Queensland nicht mehr
Die äusserst umstrittene Rechtfertigung eines Verbrechens mit "Gay Panic" wurde im australischen Bundesstaat Queensland aus dem Strafgesetz gestrichen. Damit wurden Täter teilweise zu geringeren Haftstrafen verurteilt, weil sie Gay Panic als Grund für ihre Tat angaben.

Einer der wohl bekanntesten Fälle ereignete sich im Jahr 2008: Zwei Männer töteten damals den 45-jährigen Wayne Ruks. Vor Gericht gaben die beiden Täter damals an, dass Ruks sie angemacht habe. Dadurch beriefen sie sich auf "Gay Panic", was so viel bedeutet, dass sie in Panik geraten sind, weil sich ihnen jemand sexuell genähert oder entsprechende Avancen gemacht hat. Das Gericht stieg auf diese Theorie ein, und verurteilte die Beiden darauf statt für Mord, nur noch für Totschlag. Dieses Urteil warf damals besonders auch deshalb hohe Wellen, da Ruks' Familie nicht einmal Anzeichen dafür sah, dass Wayne Ruks überhaupt schwul gewesen sein soll.

Damit ist nun aber Schluss: Die mehr als umstrittene Verteidigungsstrategie der Gay Panic wurde nun vollumfänglich aus dem Strafgesetz des australischen Bundesstaats gestrichen. Die Justizministerin von Queensland, Yvette D'Ath, zeigte sich erfreut und sprach von einer inakzeptablen Ungleichbehandlung, welche dadurch nun aus der Welt geschafft wurde. Das Strafgesetz von Queensland dürfe Gewalt gegen die Gay Community, oder gegen irgendeine andere Bevölkerungsgruppe, nicht billigen, erklärte sie in einer Stellungnahme. Diese Gesetzesänderung sende eine wichtige Botschaft, dass die Diskriminierung der LGBT Community nicht akzeptabel sei.

Einer, der die Gesetzesänderung vorantrieb, war der katholische Priester Paul Kelly. Seit fünf Jahren kämpfte er für die Aufhebung des Gesetzes. Auf dem Grundstück seiner Kirche wurde nämlich die Leiche von Wayne Ruks gefunden. Er startete unter anderem eine Petition auf Change.org, mit welcher er über 290'000 Unterschriften zusammenkriegte.