DEUTSCHLAND: Deutliche Mehrheit für die Öffnung der Ehe bei Kandidaten bei Berliner Wahlen

DEUTSCHLAND: Deutliche Mehrheit für die Öffnung der Ehe bei Kandidaten bei Berliner Wahlen
Die Stadt Berlin wählt am 18. September ein neues Abgeordnetenhaus. Wenn man die zur Wahl stehenden Kandidaten nun unter die Lupe nimmt, zeigt sich, dass eine deutliche Mehrheit für die Öffnung und eine völlig gleichgestellte Ehe für schwullesbische Paare einsteht. Je nach Parteizugehörigkeit gibt es jedoch grosse Unterschiede.

Die gute Nachricht vorweg, von den 410 Bewerbern bei den Wahlen für das Berliner Abgeordnetenhaus sprachen sich 326 Personen für die Öffnung der Ehe für schwullesbische Paare aus, 43 stellen sich gegen dieses Anliegen und 41 zeigten sich gleichgültig, respektive zeigen sich neutral. Damit zeigt sich, dass eine grosse Mehrheit dafür ist, dass gleichgeschlechtliche Paare in allen Bereichen dieselben Rechte erhalten sollen wie heterosexuelle Paare. Wie vermutet, gibt es jedoch innerhalb der Parteien grosse Differenzen. Während die Zustimmung bei den Bewerbern der SPD und den Linken bei 98 Prozent lag, bei den Grünen bei 95 Prozent und bei der FDP bei immer noch sehr deutlichen 90 Prozent, so machte sich zu den bürgerlichen und rechten Parteien eine grosse Lücke auf.

Nicht einmal die Hälfte der deutschweit stärksten Partei, der CDU, konnten sich mit diesem Anliegen anfreunden: Nur gerade 45 Prozent der Direktkandidaten befürworteten dieses Anliegen im Fragebogen von abgeordnetenwatch.de. Noch düsterer sieht’s bei der Rechtsaussen-Partei, der Alternative für Deutschland AfD aus. Nur gerade 16 Prozent von ihnen sprachen sich für die Gleichstellung von schwullesbischen Paaren aus. Dabei trat bei ihnen auch offene Homophobie zu Tage: So machten sich die AfD-Kandidaten Kay Nerstheimer und Tobias Thieme offenbar sorgen um den „Fortbestand des Volkes“, sollte die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden. Markus Bolsch, ebenfalls AfDler, findet, dass man mit der Öffnung der Ehe dann rein argumentativ auch nicht mehr gegen die Einführung der muslimischen Vielehe sein könne. Ähnlich homophobe Begründungen für die ablehnende Haltung gab es auch von Kandidaten der CDU: Sergej Henke erklärte etwa, dass die klassische Ehe ein wertvolles Gut sei, welches durch die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare beschädigt werde.