FRANKREICH: Grosser Sieg für Transgender und ihre Rechte

FRANKREICH: Grosser Sieg für Transgender und ihre Rechte
Die französische Nationalversammlung hat einem Gesetz zugestimmt, welches Transgender künftig ermöglicht, ihr Geschlecht in den offiziellen Dokumenten zu ändern, ohne sich dafür einer Operation zu unterziehen oder ein psychiatrisches Gutachten einholen zu müssen. Nun muss nur noch der Senat zustimmen.

Es ist ein Meilenstein für die Rechte der Transgender in Frankreich: Die Nationalversammlung hat in zweiter Lesung ein Gesetz verabschiedet, welches Transgender ermöglicht, dass sie ihr Geschlecht in den offiziellen Dokumenten einfacher anpassen können. Wenn sie mit angemessenen Fakten belegen können, dass ihr Geschlecht, welches im Pass steht, nicht zu dem Geschlecht passt, welches sie im Alltag leben, sollen Transgender künftig ihr Geschlecht auch ohne einem psychiatrischen Gutachten und ohne geschlechtsangleichender Operation ändern können. Sie müssen also nur noch belegen, dass sie sich mit dem von ihnen bevorzugten Geschlecht in ihrem sozialen Umfeld, bei ihrer Arbeit und auch in ihrer Familie identifizieren. Dabei betrifft dies nicht nur Erwachsene, sondern auch für diese Entscheidung genügend reife Minderjährige.

Mit dieser Lösung geht die Nationalversammlung zwar nicht so weit, wie es die Transgender-Community gerne gesehen hätte, doch es ist trotzdem ein grosser Fortschritt gegenüber der aktuell geltenden Gesetzgebung. Die Transgender forderten eine völlig offene Selbstdeklaration des Geschlechts. Dabei ging es vor allem darum, dass niemand mehr darüber zu urteilen hat, zu welchem Geschlecht sich jemand zugehörig fühlt, sondern, dass jeder und jede dies individuell für sich selber entscheiden kann ohne „Beweise“ vorlegen zu müssen. Weiter forderten sie, dass die Anerkennung des Geschlechts auch für alle jungen Personen möglich sein sollte. Verschiedenste Organisationen unternehmen deshalb weitere Anstrengungen, um diese Anliegen doch noch in das Gesetz zu bringen, wenn es im kommenden September im Senat diskutiert wird.