FRANKREICH: Le Pens Nichte garantiert das Ende von Marriage Equality bei einem Wahlsieg

FRANKREICH: Le Pens Nichte garantiert das Ende von Marriage Equality bei einem Wahlsieg
Mit 22 Jahren wurde sie im Jahr 2012 als jüngste Politikerin ins französische Parlament gewählt und schrieb damit Geschichte, doch wer dies nun mit einer gesellschaftspolitisch offenen Haltung verbindet, der liegt grundlegend falsch: Marion Maréchal-Le Pen, die Nichte von Front National-Aushängeschild und Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen ist voll auf Parteilinie: Nun kündigte die Politikerin an, dass bei einem Sieg ihrer Partei am kommenden Sonntag die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare wieder rückgängig gemacht werde.

Am kommenden Sonntag wählt Frankreich seinen neuen Präsidenten, respektive, seine neue Präsidentin: Im zweiten Wahlgang, der Stichwahl, stehen sich der parteilose Emmanuel Macron und die Chefin des Front National, Marine Le Pen, gegenüber. Im Rahmen dieser Wahl hat sich nun auch einmal mehr die Nicht der Rechtspopulistin, Marion Maréchal-Le Pen, zu Wort gemeldet, und trotz ihrer jungen Jahre, steht sie ihrer Tante in nichts nach.

Es werde zwar nicht die erste Priorität sein, so Maréchal-Le Pen in einem Interview, doch das Ende von Marriage Equality sei ein Versprechen, an welches man sich halten werde. Sie werde persönlich dafür garantieren, dass dieses Gesetz zerstört werde. Damit ist sie sich mit der Front National-Chefin einig, welche in ihrem Programm beim Punkt 87 ebenfalls verspricht, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare wieder verunmöglicht werde. Das Gesetz solle durch das Partnerschaftsgesetz ersetzt werden, welches zuvor bereits gegolten habe. Marion Maréchal-Le Pen hat bereits im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt, als sie erklärte, dass die Ehe für schwullesbische Paare auch Tür und Tor für Polygamie öffne.

Marine Le Pen hat im ersten Wahlgang den zweiten Platz knapp hinter Emmanuel Macron erreicht. Am 7. Mai treten die Beiden nun gegeneinander an. Aktuelle Umfragen sprechen Macron einen deutlichen Wahlsieg zu – mit 62 zu 38 Prozent. Überraschend ist dabei aber auch, dass sogar unter den schwulen Männern viele Le Pen wählen. So sollen sich rund 20 Prozent für den Front National aussprechen, so viele wie noch nie zuvor.