INDONESIEN: LGBT+-Gruppen gründen Safehouses und Hotlines

INDONESIEN: LGBT+-Gruppen gründen Safehouses und Hotlines
Verschiedene LGBT+-Organisationen reagieren auf die stark zunehmenden, homophoben Tendenzen im Land und gründen so genannte Safehouses und Hotlines, bei welchen Schwule, Lesben und Transgender Hilfe und Unterstützung suchen können. Das Klima für die LGBT+-Community ist in den vergangenen Monaten massiv härter geworden, da nicht zuletzt konservative, muslimische Kräfte die Ängste und den Hass in der Bevölkerung schüren.

Zahlreiche, teils ranghohe Politiker und auch erzkonservative religiöse Gruppierungen haben in jüngster Zeit begonnen, die LGBT+-Community massiv zu attackieren. Teils mit haarsträubenden Äusserungen schüren sie Ängste und Hass in der Bevölkerung und machen so Stimmung gegen Schwule, Lesben und Transgender. So wurde etwa von Politikern gefordert, dass Homosexualität strafbar werden solle, oder dass LGBT+-Inhalte aus den Medien und dem Internet zensuriert wird, was einem Anti-Gay-Propagandagesetz nach russischem Vorbild gleichkommt. Die indonesische Vereinigung der Psychiater hat zudem beschlossen, Homosexualität und Transgender als psychische Krankheiten zu definieren. Während solche Attacken in der Vergangenheit jeweils ein, zwei Tage dauerten und danach wieder abklingten, so laufen die Hetzkampagnen nun bereits seit Monaten.

Verschiedene LGBT-Gruppierungen haben daher nun begonnen, ein Netzwerk aufzubauen um Schwulen, Lesben und Transgender in Not einen gewissen Schutz und Unterstützung zu bieten. So wurden Safehouses gegründet, aber auch Telefon-Hotlines eingerichtet, an welche sich die LGBT-Community richten kann. Vorreiterin ist die Organisation Gaya Nusantara, die älteste LGBT-Gruppierung in Indonesien, welche bereits im Jahr 1987 gegründet wurde. Hotlines gibt es zudem bereits in der Hauptstadt Jakarta, betrieben durch die Gruppe Arus Pelangi, sowie in Yogyakarta von PLU Satu Hati.