INDONESIEN: LGBTs sollen von den Universitäten verbannt werden

INDONESIEN: LGBTs sollen von den Universitäten verbannt werden
Der Forschungsminister von Indonesien fordert, dass LGBT-Studenten von den Universitäten des Landes verbannt werden. Es gelte die Werte und die moralischen Standards hochzuhalten, gibt er als Begründung an.

In Indonesien gehen die Wogen derzeit hoch, nachdem an einer Universität ein Poster aufgetaucht ist, welches schwullesbischen und transgender Studenten Beratungen anbietet. Das Poster hat sich darauf im Internet viral verbreitet und sorgte für kontroverse Diskussionen. Die Universität hat darauf die Existenz des Support Group and Resource Center on Sexuality Studies (SGRC) verneint.

Verschiedene Politiker haben darauf begonnen, Stimmung gegen die LGBT-Community zu machen. So meldete sich der Minister für Forschung und Technologie, Muhammad Nasir, zu Wort und erklärte, dass Schwule, Lesben und Transgender von den Universitäten verbannt werden sollen. Es gebe dort gewisse Werte und moralische Standards, welche eingehalten werden müssen.

Andere Abgeordnete sehen die schwullesbischen und transgender Studenten ebenfalls als grosse Bedrohung für die Universitäten. LGBT-Gruppierungen sollte es nicht erlaubt sein, ihre Aktivitäten an den Universitäten auszuüben. Noch gefährlicher seien zudem jene Mitglieder der LGBT-Community, welche ihre Forschungsergebnisse dort präsentieren und Diskussionsrunden abhalten, erklärte etwa Nasir Djamil.

Das SGRC wiederum hat sein LGBT Peer Support Network verteidigt und dessen Wichtigkeit unterstrichen. Es sei gegründet worden, da die Suizidrate gerade unter LGBT-Jugendlichen sehr hoch sei, weil sie von der Gesellschaft nur Ablehnung und Diskriminierung erfahren würden. Zudem wurde auf change.org nun auch eine Petition lanciert, welche die Aussagen des Forschungsminister verurteilen. Sie wollen mit dieser Unterschriftensammlung deutlich machen, dass die Verbannung von LGBTI-Studenten von den Universitäten gegen die Verfassung verstosse. Dort stehe geschrieben, dass jeder Bürger das Rechte auf Bildung hat.