INDONESIEN/ MALAYSIA: Boykottaufruf gegen Starbucks

INDONESIEN/ MALAYSIA: Boykottaufruf gegen Starbucks
Nachdem die zweitgrösste islamische Organisation in Indonesien einen Boykottaufruf gegen Starbucks lanciert hat, zieht nun auch Malaysia nach. Der Grund für den Boykott ist der Support von Starbucks für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender. In Malaysia wurde die Regierung gar aufgefordert, die Bewilligungen für Starbucks, aber auch Apple und Microsoft zu überprüfen.

Die Regierung Obama hatte damals Recht, als sie die grössten amerikanischen Unternehmer aufforderte, sich weltweit für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender einzusetzen, denn sie haben durch ihre internationalen Verflechtungen, durch ihre Funktion als Arbeitsgeber, aber auch dadurch, dass sie ein wichtiger Bestandteil im Alltag der Menschen sind, eine weit grössere Macht, etwas zu verändern, als es die Politik je haben wird. Mit gutem Beispiel voran gingen denn auch grosse Konzerne wie Google, Facebook, Apple, Microsoft, Barclays, Goldman-Sachs und neben vielen anderen mehr eben auch Starbucks. Sie unterstützen in zahlreichen Ländern die Prides, lancieren Debatten um die LGBT-Anliegen mit eigenen Kampagnen und sprechen sich öffentlich immer wieder für Gay Rights aus.

Muhammadiyah, der zweitgrössten, muslimischen Organisation in Indonesien, ist das Engagement von Starbucks für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender jedoch ein Dorn im Auge und so haben sie vor wenigen Tagen zu einem Boykott der Kaffeekette aufgerufen. Starbucks ist immerhin bereits seit 15 Jahren präsent im Land und besitzt bereits 260 Filialen in ganz Indonesien. Nun schliesst sich auch Malaysia dem Aufruf an: Dort ist es die Organisation Perkasa, welche ihre Mitglieder zum Boykott anstiftet. Starbucks fördere etwas, das gegen die menschliche Natur, gegen menschliches Verhalten und gegen die Religion sei, damit begründete Amini Amir Abdullah von Perkasa den Boykott gegenüber Reuters, und deshalb sei man gegen diese Firma. Die Organisation will aber sogar noch einen Schritt weitergehen und sie forderte die malaysische Regierung auf, gleich die Bewilligungen für Starbucks, Apple und für Microsoft zu überprüfen.

Starbucks setzt sich seit langem intensiv für die Rechte der LGBT-Community ein und ist dabei auch bereit, wirtschaftliche Einbussen in Kauf zu nehmen. So erklärte CEO Howard Schultz beispielsweise 2013, dass alle Aktionäre, welche sich gegen Marriage Equality aussprechen, ihre Starbucks-Aktien verkaufen sollen. Nach den Boykottandrohungen aus Malaysia und Indonesien ist der Aktienkurs von Starbucks kurzzeitig gefallen, doch dies dürfte keinen Einfluss auf die Firmenpolitik des Kaffeeriesen haben…