ISRAEL: Konsequenzen für 11 Polizisten wegen Pride-Attentat

ISRAEL: Konsequenzen für 11 Polizisten wegen Pride-Attentat
Das Attentat auf die Jerusalem Pride hat nun auch drastische Konsequenzen bei der Polizei: Insgesamt elf Polizisten wurden gerügt, degradiert oder von einer Beförderung ausgenommen, weil sie beim Attentat ihre Pflichten verletzt haben, und die Teilnehmer der Pride nur ungenügend geschützt haben.

Sie hätten für eine sichere Jerusalem Pride sorgen sollen, doch es kam anders. Der ultraorthodoxe Jude Yishai Schlissel verletzte mit einem Messer insgesamt sechs Pride-Teilnehmer, eine 16-jährige Jugendliche wurde dabei so schwer verletzt, dass sie kurze Zeit später im Spital verstarb. Schlissel war erst wenige Wochen zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden. Er sass dort eine Haftstrafe ab, nachdem er bereits im Jahr 2005 ein Attentat mit einem Messer auf die Jerusalem Pride verübt hatte.

Die Untersuchungen führten nun schwere Versäumnisse bei den Sicherheitskräften zu Tage, und die Polizei zog nun drastische Konsequenzen. Sie nannte elf Offiziere in Schlüsselpositionen, welche ihrem Auftrag nicht gerecht geworden sind. Sie wurden gerügt, degradiert oder ihnen wurden auch weitere Karriereschritte verweigert. So wurden etwa der Vorsteher der Polizei des Distrikts Jerusalem, Moshe Edri, sowie jener des Unterdistrikts Zion, Effi Havivian, gerügt. Der Vorsteher des Unterdistrikts Moriah, Koby Davidian, wird in den nächsten fünf Jahren nicht befördert, zudem wurde er zusammen mit sechs weiteren Polizisten in eine andere Einheit verschoben. Sie haben somit ihre Posten verloren.

Der Bericht zum Attentat wurde vom obersten Verantwortlichen der israelischen Polizei, Bentzi Sau, genehmigt und er forderte die sofortige Umsetzung der dort beschriebenen Massnahmen.