ISRAEL: Pride-Attentäter für schuldig befunden

ISRAEL: Pride-Attentäter für schuldig befunden
Der ultraorthodoxe Jude, welcher im vergangenen Jahr ein Attentat auf die Jerusalem Pride verübt und dabei ein 16-jähriges Mädchen getötet und sechs weitere Personen teilweise schwer verletzt hat, wurde nun schuldig gesprochen...

Shira Banki hiess das 16-jährige Mädchen, welches an der Jerusalem Pride im vergangenen Jahr mitlief und dann von Yishai Schlissel mitten in der Menschenmenge niedergestochen wurde. Zudem gelang es dem ultraorthodoxen Juden auch noch auf sechs weitere Personen einzustechen und diese teils schwer zu verleztzen, bis er von der Polizei überwältigt werden konnte.

Schlissel ist dabei kein unbeschriebenes Blatt, wurde er doch nur gerade drei Wochen vor der Pride aus dem Gefängnis entlassen. Dort sass er eine zehnjährige Haftstrafe ab, weil er im Jahr 2005 ebenfalls eine Messerattacke auf den gleichen Anlass verübt hat. Er hat zudem seine zweite Tat wieder mit öffentlichen Drohungen gegen die Pride quasi angekündigt, und die Polizei hätte dadurch gewarnt werden sollen. Aus diesem Grund ist es im Zuge der Ermittlungen auch zu einigen Strafversetzungen und Kündigungen innerhalb des Polizeikorps gekommen.

Am Dienstag wurde Yishai Schlissel nun für schuldig gesprochen worden, und zwar wegen Mordes und sechsfachem versuchtem Mord. Der Prozess war alles andere als einfach, da der Täter den Prozess boykottierte. Er lehnte sowohl einen Anwalt ab, und erklärte auch, dass er die Legitimation dieses Gerichts nicht anerkenne. Während dem Prozess rief er zudem immer wieder Hassparolen, wie etwa, dass die Pride verboten werden müsse, damit die Seele von Shira Banki in den Himmel kommen könne. Zudem würden die Pride Teilnehmer eine grosse Gefahr für Israel bedeuten.

Tom Canning von Jerusalem Open House erklärte in einer Stellungnahme, dass nichts den enormen Schmerz heilen könne, welchen man durch die hinterhältige Attacke und den Tod eines unschuldigen Mädchen erlebt habe. Die Community sei immer noch traumatisiert und fürchte sich vor Gewalt, wie sie an diesem Tag geschah. Er hoffe, so Canning weiter, dass Schlissel nun die maximale Strafe erhalte, dies könnte möglicherweise den Heilungsprozess etwas unterstützen. Sie würden nun bereits die diesjährige Jerusalem Pride organisieren, welche am 21. Juli stattfinden wird und weiter Toleranz und die bedingungslose Liebe in Israel promoten werde.

Das Strafmass für Yishai Schlissel wird später bekannt gegeben.