JAPAN: Die Regierung macht vorwärts gegen Homophobie und Vorurteile

JAPAN: Die Regierung macht vorwärts gegen Homophobie und Vorurteile
Die Regierung in Japan greift hart durch: Staatliche Angestellte und Mitarbeiter der Behörden oder im öffentlichen Dienst, welche Schwule, Lesben oder Transgender diskriminieren, müssen neu mit empfindlichen Strafen rechnen.

Die National Personnel Authority (NPA), jene Behörde, welche in Japan für die Staatsangestellten verantwortlich ist, hat ihre Richtlinien um Belästigungen am Arbeitsplatz vorzubeugen für sämtliche Behörden und Regierungsorgane angepasst. Neu gelten diskriminierende Bemerkungen oder entsprechendes Verhalten gegenüber Schwulen, Lesben und Transgender als sexuelle Belästigungen, was harte Strafen zur Folge haben kann. Wenn jemand beispielsweise Homosexuelle als krank, oder eine Frau als "Mannsweib" bezeichnet, wird künftig verzeigt.

In einer Stellungnahme erklärte die NPA, dass man dieses Verhalten schon länger als sexuelle Belästigung verstanden habe, da diese Anliegen rund um sexuelle Minderheiten aber in der Gesellschaft immer wichtiger wurden, habe man sich entschieden die bereits geltenden Richtlinien klarer zu formulieren. Dies gilt jedoch nur im Einflussbereich der NPA, also bei den staatlichen Angestellten. Für den privaten Sektor ist in Japan das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales zuständig. Während obszönes Verhalten oder Bemerkungen gegen LGBT, wie auch gegen alle anderen Personen, als sexuelle Belästigung ausgelegt wird, so gibt es keine Richtlinien, welche diskriminierende Äusserungen oder Taten aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechteridentität betreffen.

Die Japan Alliance for LGBT Legislation begrüsste den Vorstoss der NPA als wichtigen Schritt um zu signalisieren, dass Diskriminierungen nicht toleriert werden. Man hoffe nun, heisst es in der Stellungnahme weiter, dass auch lokale Regierungen und private Firmen diese Richtlinien übernehmen. Wie die Organisation zudem bestätigt, habe man immer wieder Beschwerden von LGBTs erhalten, welche am Arbeitsplatz diskriminiert wurden.