KANADA: Mann entwickelt PrEP-resistenten HI-Virus

KANADA: Mann entwickelt PrEP-resistenten HI-Virus
In Kanada ist ein Fall eines Mannes bekannt geworden, welcher sich trotz prophylaktischer Einnahme von PrEP mit dem HI-Virus angesteckt hat. Laut ersten Untersuchungen hat sich das Virus offenbar weiterentwickelt und eine Resistenz gegen den PrEP-Wirkstoff entwickelt.

Der 43-jährige Mann aus Toronto nimmt seit April 2013 Truvada, auch bekannt als PrEP-Medikament (pre-exposure prophylaxis), doch wie das New England Journal of Medicine nun berichtet, wurde bei ihm in der Maple Leaf Medical Clinic nun trotzdem HIV diagnostiziert. Offenbar hat er sich mit einem HIV-Strang angesteckt, welcher gegen Emtricitabine und Tenofovir Disoproxil Fumarate (Truvada) resistent geworden ist. Dies habe eine gentechnische Analyse des HI-Virus ergeben, erklärte der Autor des Berichts, David Knox.

Der Patient hat Truvada wie verschrieben eingenommen, dies habe der Bericht der Apotheke ergeben. PrEP habe auch lange Zeit erfolgreich gewirkt, doch nach zwei Jahren habe ein Test ergeben, dass sich der Mann doch noch mit dem HI-Virus angesteckt hat. Wie Knox erklärt, habe der Mann kein Kondom während dem Sex benutzt. Safer Sex werde aber trotzdem empfohlen, auch bei jenen, welche täglich PrEP einnehmen. Andere sexuell übertragbare Krankheiten seien nicht diagnostiziert worden, heisst es weiter.

David Knox erklärte im Bericht weiter, dass man die Mutationen des Virus, welche bei einigen Personen mit HIV auftauchen, gut überwachen sollte, zudem solle man wachsam sein, besonders bei jenen, welche regelmässig PrEP einnehmen. Es werde angenommen, dass Tausende von Personen mit dem HIV PrEP-Erreger leben, doch es seien bislang erst zwei Fälle richtig dokumentiert, bei denen sich Menschen mit dem PrEP-resistenten Virenstrang angesteckt haben. Trotzdem, so Knox weiter, würde er nicht so weit gehen und jemandem vom Gebrauch von PrEP abraten, besonders nicht, wenn sie sich einem hohen HIV-Risiko aussetzen.