MEDIZIN: Hilft PrEP andere sexuell übertragbare Krankheiten zu reduzieren?

MEDIZIN: Hilft PrEP andere sexuell übertragbare Krankheiten zu reduzieren?
Da immer mehr schwule Männer PrEP benützen und dadurch auf Kondome verzichten, nahmen andere sexuell übertragbare Krankheiten in den USA stark zu. Eine neue Studie zeigt nun aber, dass PrEP unter Umständen nicht nur hilft, die HIV-Fälle zu reduzieren, sondern indirekt auch Chlamydien und Tripper eindämmen könnte.

Wissenschaftler haben in den USA seit der HIV-Prävention mit PrEP, der Pre-Exposure Prophylaxis, einen Anstieg von anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bei schwulen und bisexuellen Männern festgestellt. Dabei sind sie davon ausgegangen, dass dies damit zusammenhängt, dass jene Männer, welche PrEP zur Prävention nutzen, auf Kondome verzichten und damit Tür und Tor für andere sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydien und Gonorrhoe (Tripper) öffneten.

Eine neue Studie führte nun aber überraschende Ergebnisse zu Tage, denn wenn PrEP korrekt eingenommen wird, so soll das generelle Risiko für andere sexuell übertragbare Krankheiten sogar reduziert werden können, und zwar um bis zu 40 Prozent. Dabei unterstreichen die Forscher jedoch, dass es nicht das Medikament selber sei, welches anderen Infektionen vorbeuge, sondern, dass es vielmehr die damit verbundenen medizinischen Tests seien, welche zur Einnahme von PrEP gehören, und mit welchen andere sexuell übertragbare Krankheiten ebenfalls festgestellt werden können. Werden diese Krankheiten dann sofort behandelt werde verhindert, dass sie auf andere Männer übertragen werden und damit sinke die Rate der sexuell übertragbaren Krankheiten generell.

Jene Personen, welche PrEP benutzen, werden in den USA derzeit alle sechs Monate auf ihre Virenlast geprüft. Laut den Autoren der Studie sei dies genug häufig um die Zahl der sexuell übertragbaren Krankheiten zu senken. Eine andere Studie mit Tests alle drei Monate führte dabei zu keiner weiteren, nennenswerten Verbesserung.

Die Studie wurde von der Rollins School of Public Health der Emory University, sowie durch das Center for Disease Control and Prevention, CDC, durchgeführt und an der jährlichen Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections präsentiert.