RUSSLAND: Sieben Verhaftungen während friedlichem LGBT-Protest

RUSSLAND: Sieben Verhaftungen während friedlichem LGBT-Protest
Um den internationalen Day Of Silence zu begehen, welcher das Augenmerk auf die Verfolgung der LGBT-Community richten soll, fand auch in St. Petersburg ein Flashmob statt. Nach wenigen Minuten war jedoch bereits die Polizei vor Ort und sie verhaftete sieben Personen...

Der internationale Day Of Silence wurde 1996 in den USA ins Leben gerufen, und er dient dazu, um mit Demonstrationen und anderen Aktionen an diversen Orten weltweit auf die Verfolgung der Schwulen, Lesben und Transgender aufmerksam zu machen. Auch auf dem Ploschad Vosstaniya in der Innenstadt von St. Petersburg wurde aus diesem Grund ein Flashmob geplant. Rund 50 Teilnehmer versammelten sich aus diesem Grund auf dem Platz, doch bereits nach wenigen Minuten war auch die Polizei vor Ort um die Demonstration wieder aufzulösen. Insgesamt wurden darauf sieben Aktivsten verhaftet.

Maksim Petkov erklärte gegenüber Daily Xtra, dass dieser Anlass in den vergangenen Jahren jeweils ohne Zwischenfälle verlaufen sei, und dass man eigentlich davon ausging, dass es auch diesmal wieder so gehe. Organisiert wurde diese Aktion über Russlands führendes Social Media-Netzwerk Vkontakte und die Teilnehmer wurden dazu angehalten, ihren Mund mit rotem Klebeband zu verschliessen, um damit zu symbolisieren, wie Homophobie von Russland stets klein geredet wird, obwohl jährlich Duzende von LGBT-feindliche Verbrechen dokumentiert werden.

Vom Versammlungsort aus wollte die Gruppe eigentlich durch die Innenstadt von St. Petersburg marschieren um auf den Day Of Silence aufmerksam zu machen und darauf hinzuweisen, welchen Einfluss die Hassverbrechen auf die Schwulen, Lesben und Transgender haben. Trotz des geltenden Anti-Gay-Propagandagesetzes hätte der Protestzug erlaubt werden müssen, da die Flyer mit den Hinweisen explizit nur an Erwachsene abgegeben werden sollten, was nicht gegen dieses Gesetz verstösst. Doch die Polizei hat dies gleich in den Anfängen unterbunden und die Teilnehmer auch gezwungen ihre Klebebänder zu entfernen.

Einige Teilnehmer haben ihre Klebebänder darauf zwar entfernt, seien dann jedoch trotzdem weiter marschiert. Andere, auch viele Journalisten, mussten sich von der Polizei veranlasst gegen eine Mauer stellen. So wurden sie während rund zwanzig Minuten festgehalten. Selbst die Journalisten, welche der Polizei erklärten, dass sie den Anlass als Presse dokumentieren wollten, wurden von den Sicherheitskräften festgehalten. Die sieben Personen, welche darauf verhaftet wurden, sind erst in einem Polizeiauto während zwei Stunden quer durch die Stadt gefahren worden. Danach wurden sie auf einen Polizeiposten gebracht, wo sie den ganzen Abend lang festgehalten wurden.