SCHWEIZ: Kanton Bern streicht Geld für LGBT-Beratungsangebote der HAB

SCHWEIZ: Kanton Bern streicht Geld für LGBT-Beratungsangebote der HAB
Rund 18‘000 Franken müssen die Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern (HAB) im Jahr 2017 neu einsparen. Der Grund dafür: Der Kanton Bern streicht die finanzielle Unterstützung an die Beratungsangebote, welche die HAB Schwulen, Lesben und Transgender zur Verfügung stellen. Und dies, obwohl die Nachfrage danach stetig zunimmt…

Die Berner Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) unter dem neuen Regierungsrat Pierre Alain Schnegg (SVP) setzte den Rotstift an und kündigt einen Leistungsvertrag mit den Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern (HAB) per 2017 auf. Damit muss die Vereinigung im kommenden Jahr rund 18‘000 Schweizer Franken einsparen, und dies, obwohl die Nachfrage nach Beratungsangeboten innerhalb der LGBT+-Community stetig zunimmt. Der Leistungsvertrag mit dem Kanton war auf die Finanzierung einer psychologische Beratungsstelle ausgerichtet. Damit hat die HAB einen Psychologen angestellt, welcher verschiedene Gesprächsgruppen innerhalb der HAB leitetet. Dabei war er vor allem für komplexere Anliegen verantwortlich, welche von den ehrenamtlichen Laien-Beratern nicht übernommen werden konnten.

Wie die HAB nun diesen Betrag einsparen will, ist noch nicht klar, das derzeit bestehende Beratungsangebot soll aber weiterhin aufrecht erhalten werden. Ähnlich argumentiert auch Bastian Baumann von Pink Cross. Die Tendenz, dass vermehrt auf Beratungsangebote via Internet, eMail oder Telefon zurückgegriffen werde, schliesse aber die Notwenigkeit für einen Face-to-Face-Kontakt nicht aus. Dieses Angebot werde dabei von Jugendlichen gleichermassen genutzt wie von Erwachsenen.

Bis zum Jahr 2013 war die Stadt Bern für die Leistungsverträge mit den Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern verantwortlich, und danach ist die Zuständigkeit an den Kanton übergegangen.