SCHWEIZ: Referendum gegen Stiefkindadoption droht

SCHWEIZ: Referendum gegen Stiefkindadoption droht
Sollte das geplante Adoptionsgesetz, welches unter anderem auch schwullesbischen Paaren die Stiefkindadoption ermöglichen würde, tatsächlich durchkommen, dann haben die Gegner bestehend aus Politikern der SVP, CVP und der EDU bereits angedroht, dass sie das Referendum ergreifen und damit eine Volksabstimmung erzwingen wollen.

Nachdem sich der Ständerat bereits für die Revision des Adoptionsrechts ausgesprochen hat, und am Montag auch der Nationalrat zugestimmt hat, kündet nun ein überparteiliches Komitee an, dass man das Referendum ergreifen werde, wenn das neue Adoptionsgesetz tatsächlich sämtliche Hürden im Parlament meistern würde. Das neue Gesetz würde vorsehen, dass die Stiefkindadoption, welche derzeit nur verheirateten Ehepaaren offen steht, auch anderen Paarbeziehungen ermöglicht werden soll, egal wessen Zivilstand oder sexueller Orientierung sie sind. Derzeit ist der Gesetzesentwurf wieder zurück beim Ständerat, welcher nun erneut darüber abzustimmen hat.

Im Komitee mit dem Titel „Nein zum Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare“ vereint sind Politiker der SVP, der CVP und auch der EDU. Sie sehen das Kindeswohl bedroht und auch befürchten sie, dass die Stiefkindadoption nur ein erster Schritt dazu ist, das Adoptionsrecht generell auf schwullesbische Paare auszudehnen.

Jean-Philippe Gay-Fraret und Fritz Kohler sitzen dem Komitee vor: Ersterer ist Vize-Präsident der Jungen SVP, und Kohler ist im Vorstand der EDU Schweiz. Zu den weiteren Mitgliedern zählen unter anderem die SVP-Nationalräte Andrea Geissbühler (Bern), Yves Nidegger (Genf), Erich von Siebenthal (Bern) und natürlich die Thurgauerin Verena Herzog, welche auch schon mehrfach in der „Arena“ gegen schwullesbische Anliegen antrat. Ebenfalls mit dabei sind zudem auch Jakob Büchler, CVP-Nationalrat aus dem Kanton St. Gallen, sowie Hans Moser, der Präsident der EDU Schweiz.