TSCHETSCHENIEN: Journalisten werden bedroht

TSCHETSCHENIEN: Journalisten werden bedroht
Die tschetschenische Führungsriege hat begonnen, Journalisten zu bedrohen, welche über die Konzentrationslager für schwule Männer berichten. Die Zeitung, welche als erste daüber geschrieben hat, fürchtet sich nun um ihre Mitarbeiter...

Die Vorfälle in Tschetschenien nehmen immer schlimmere Ausmasse an: Die Behörden der russischen Teilrepublik haben sich offenbar mit islamischen Gelehrten und bekannten Meinungsbildern getroffen, um gemeinsam über das weitere Vorgehen in Bezug auf die Lager zu beraten. Dabei wurde ein mehrere Punkte umfassender Plan ausgearbeitet, welcher unter anderem auch die Einschüchterung der Medien und Journalisten beinhaltet, welche die Fälle aufgedeckt haben und noch immer darüber berichten.

Die Novaya Gazeta, welche als erstes darüber geschrieben hat, fürchtet sich nun um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter, wie die Zeitung in einem öffentlichen Brief erklärte. Es brauche schon religiöse Eiferer, so die Zeitung weiter, um Drohungen gegen Journalisten zu veröffentlichen. Schweigen und Untätigkeit mache jeden, der fähig ist, etwas dagegen zu unternehmen, zu einem Mittäter, heisst es im Statement weiter. Aus diesem Grund werde die Novaya Gazeta auch weiterhin in Tschetschenien arbeiten, obwohl man sich duraus bewusst sei, dass man unter Umständen einen hohen Preis dafür bezahlen müsse.