UN: LGBT-Experte wird nicht abgeschafft

UN: LGBT-Experte wird nicht abgeschafft
Ein erneuter Versuch um die Stelle des LGBT-Experten der Vereinten Nationen wieder abzuschaffen, konnte verhindert werden: Das Abstimmungsresultat war relativ knapp, doch die Staaten, welche diese Stelle befürworten, konnten sich schlussendlich durchsetzen.

Es war im Juni dieses Jahres, als sich eine Mehrheit des UN-Menschenrechtsrats für die Schaffung einer Stelle einsetzte, welche sich voll und ganz auf die weltweite Gewalt und die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechteridentität kümmert. Als unabhängiger UN-Experte für LGBT Rights wurde darauf der thailändische Professor Vitit Muntarbhorn bestimmt, und er hat auch bereits seine Arbeit begonnen.

Da sein Wirken besonders zahlreichen muslimischen und afrikanischen Staaten alles andere als gefällt, steht die Stelle des UN-LGBT-Experten auf wackligen Beinen. Bereits im vergangenen Monat wurde ein Versuch unternommen, den Experten wieder abzuschaffen, und auch in dieser Woche haben Staaten, darunter Russland, China und einige afrikanische Länder, dies erneut versucht. Mit ihrem überraschenden Vorstoss, welchen sie beim UN-Menschenrechtsrat platzierten, wollten sie erneut erreichen, dass der LGBT-Experte seine Arbeit unvermittelt einstellen muss. Bei der anschliessenden Abstimmung konnte dieses Vorhaben aber erneut knapp zurückgewiesen werden: 77 Länder stimmten für die Abschaffung, 84 dagegen und 16 Staaten enthielten sich der Abstimmung.

Support für den LGBT-Experten gibt es nicht zuletzt auch von zahlreichen Menschenrechtsorganisationen: Insgesamt 870 Organisationen aus 157 Ländern haben sich mit einem offenen Brief an die UN-Vollversammlung gewandt, um die Staaten dieser Welt aufzufordern, die Arbeit des Experten weiterhin zu unterstützen.