USA: 48 Bundesstaaten anerkennen Gay Panic noch immer

USA: 48 Bundesstaaten anerkennen Gay Panic noch immer
Noch immer anerkennen 48 Bundesstaaten Gay respektive Trans Panic als akzeptable Verteidigung um ein Verbrechen gegen Schwule, Lesben oder Transgender zu entschuldigen. Erst zwei Bundesstaaten haben ein entsprechendes Verbot bislang eingeführt, und dies, obwohl die Amerikanische Anwaltsvereinigung ein solches bereits seit 2013 landesweit fordert.

Wer ein Verbrechen, bis hin zum Mord, an einem LGBT verübt, der kann dies vor Gericht teilweise mit Gay respektive Trans Panic rechtfertigen, sprich, er kann angeben, dass er aufgrund der sexuellen Neigung oder der Geschlechteridentität des Opfers quasi in "Panik" geraten sei und dadurch das Verbrechen verübt habe. Dies kann dann etwa durch Gerichte als teilweise Entschuldigung angesehen werden, was sich unter anderem strafmildernd auf das zu erwartende Urteil auswirken kann.

Noch immer anerkennen 48 US-Bundesstaaten dies an, und erst zwei, nämlich Kalifornien und Illinois, haben ein entsprechendes Verbot politisch umgesetzt. Und dies, obwohl auch die American Bar Association, eine Vereinigung von Rechtsanwälten, Richtern und Studenten der Rechtswissenschaften, ein solches Verbot auf nationaler Ebene bereits seit 2013 fordert. Andere Bundesstaaten wie etwa Pennsylvania und New Jersey im Jahr 2015, versuchten Gay und Trans Panic ebenfalls zu verbieten, sind dann jedoch gescheitert. In der Hauptstadtregion Washington DC läuft derzeit mit dem Secure a Fair and Equitable Trial Act ein ähnliches Vorhaben.

Die so genannte Gay Panic wurde erstmals im Jahr 1920 durch den Psychiater Edward J. Kempf thematisiert. Die American Psychiatric Association hat dieses Argument aber mittlerweile für nichtig erklärt und wieder aufgehoben.