USA: Darf man Mike Pence glauben?

USA: Darf man Mike Pence glauben?
Die Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Transgender habe in Donald Trumps Regierung keinen Platz: Diese Aussage stammt von niemand geringerem als von US-Vize-Präsident Mike Pence. Mit Blick auf dessen homophobe Vergangenheit stellt sich nun die Frage, ob man dem ehemaligen Gouverneur von Indiana da überhaupt glauben darf…

Er unterstützte die Methode der Conversion Therapies als Massnahme um das sexuelle Verhalten einer Person zu ändern und er wollte die Ehe schützen und nicht für gleichgeschlechtliche Paare öffnen. Dies sei auch nicht diskriminierend, erklärte er damals, wenn man schwullesbische Paare nicht heiraten lasse. Homosexualität sei zudem eine Wahl, und auch einen Diskriminierungsschutz von LGBTs am Arbeitsplatz lehnte er ab. Wegen solchen Äusserungen überrascht es kaum, wenn man die jüngsten Aussagen vom heutigen US-Vize-Präsident Mike Pence kritisch betrachtet. Im Interview mit This Week beim Fernsehsender ABC erklärte er nun nämlich, dass Diskriminierung gegen LGBTs in Donald Trumps Regierung keinen Platz habe.

In den höchsten Tönen lobte er zudem Donald Trump: Dieser sei der erste nominierte Präsidentschaftskandidat der Republikaner gewesen, welcher am Nationalen Parteitag auf der Bühne die LGBT-Community erwähnte, und alle hätten ihm applaudiert – und auch er sei dort gewesen und habe applaudiert, erklärte Pence weiter. Im patriotischen Herzen von Trump, so Pence weiter, gebe es keinen Platz für Vorurteile, und das zeige auch, was für ein Präsident er sei. Während dem ganzen Wahlkampf habe Trump klar gesagt, dass es bei ihm keinen Platz für Diskriminierung gebe.

In der vergangenen Woche wurden Befürchtungen laut, wonach Donald Trump einen homophoben Kurs einschlagen könnte. Da nützte es auch wenig, dass der Präsident ankündigte, den von Obama eingeführten Diskriminierungsschutz für LGBTs am Arbeitsplatz nicht rückgängig machen zu wollen. Es tauchte nämlich kurz darauf ein Executive Order auf, mit welchem der Präsident einen so genannten Religious Freedom Bill eingeführen könnte. Damit würde der Staat quasi die Diskriminierung von LGBTs erlauben, sofern man diese mit seinen religiösen Ansichten begründe. Laut Gerüchten sollen dann aber Trumps Tochter Ivanka und deren Ehemann und Berater im Weissen Haus, Jared Kushner, eingegriffen haben und dem Präsidenten von der Unterzeichnung abgeraten haben. Kurz darauf veröffentlichte auch das Weisse Haus ein Statement, wonach man LGBTs nicht diskriminieren wolle.

Was Mike Pence nun aber bestätigte, ist, dass Donald Trump das Johnson Amendment aufheben wolle. Dieses habe einen zu grossen Einfluss auf die freie Meinungsäusserung von religiösen Institutionen im ganzen Land. Dabei geht es um die Einflussnahme auf politische Kandidaten durch Non-Profit-Organisationen. Was dies für die LGBT-Community bedeutet, wird sich zeigen, sobald der entsprechende Entwurf vorgelegt wird…