USA: Heikle Abstimmung in Kentucky

USA: Heikle Abstimmung in Kentucky
Das Repräsentantenhaus im US-Bundesstaat Kentucky hat entschieden, dass es nur eine Heiratserlaubnis für alle heiratswilligen Paare gibt – egal ob heterosexuell oder gleichgeschlechtlich. Auslöser für die Debatte war der Fall rund um die Standesbeamtin Kim Davis. Nun muss auch noch der Senat darüber abstimmen…

Als das Supreme Court die Ehe im vergangenen Jahr für gleichgeschlechtliche Paare öffnete, gingen die Wogen in Teilen des Landes hoch, so auch im US-Bundesstaat Kentucky. Die Standesbeamtin Kim Davis weigerte sich so lange, Ehelizenzen an Paare auszustellen, dass sie es sogar in Kauf nahm, fünf Tage ins Gefängnis zu gehen. Im Zuge dessen keimte auch die Debatte auf, ob man zwei verschiedene Formulare für Heiratserlaubnisse einführen solle – eines für heterosexuelle und eines für gleichgeschlechtliche Paare.

Das Repräsentantenhaus von Kentucky hat sich nun aber entschieden, dass es nur eine Ehelizenz für sämtliche, heiratswilligen Paare geben soll, egal was für einer sexuellen Orientierung sie angehören. Mit dem Formular können sich die Paare als „Partner“, „Ehefrauen“ oder als „Ehemänner“ bezeichnen. Nun geht der Gesetzesentwurf weiter in den Senat, welcher von den Republikanern dominiert wird. Der Gouverneur von Kentucky, Matt Bevin, hat bereits angekündigt, dass er die Vorlage unterstütze, damit es für alle nur ein Formular gebe.

Anfangs Jahr hat der Senat aber bereits einem Entwurf zugestimmt, welcher vorsah, dass es unterschiedliche Formulare für heterosexuelle und für gleichgeschlechtliche Paare gibt. Nach diesem Entwurf sollten die Begriffe „Ehefrau“ und „Ehemann“ gestrichen werden, denn gleichgeschlechtliche Paare sollen sich nicht so nennen dürfen. Dafür hätten sie als „Erste Partei“ und „Zweite Partei“ bezeichnet werden sollen. Bei den heterosexuellen Paaren würden hingegen weiterhin die Begriffe „Ehefrau“ und „Ehemann“ gelten. Nun liegt es an den beiden Kammern einen Kompromiss zu finden.

Erstaunlich ist übrigens, dass sich auch Kim Davis in die Debatte eingeschalten hat, und sich gegen die Lösung mit zwei Formularen aussprach. Damit möchte sich unterstreichen, dass sie niemanden diskriminieren möchte, sondern einfach grundsätzlich gegen die gleichgeschlechtliche Ehe ist. Aus diesem Grund hat sie damals auch an niemanden Ehelizenzen verteilt, auch nicht an heterosexuelle Paare…