USA: Homophobie hat seit Trumps Sieg stark zugenommen

USA: Homophobie hat seit Trumps Sieg stark zugenommen
Dass er mit seinem rauen Ton und seinen Brandreden das Klima der USA auch längerfristig beeinflusst hat, war abzusehen, und dies zeigt sich nun auch im Alltag: Beleidigungen, Bedrohungen, Gewalttaten und Beschimpfungen gegenüber Schwulen, Lesben und Transgender sind seit den Wahlen stark angestiegen.

„Verschwindet Schwuchteln. Trump Country“ und alles verziert mit Hakenkreuzen  – diese von Hand geschriebene Notiz fand beispielsweise ein schwules Paar in Bay City im US-Bundesstaat Michigan in ihrem Briefkasten. Ähnlich erging es dem schwulen Pastor der First Presbyterian Church von Burlington, Randy Lee Webster. Unter seiner Windschutzscheibe am Auto fand er eine ebenfalls mehr als eindeutige Botschaft: „Na, Homo-Pastor, wie fühlst Du dich mit einem Donald Trump als Präsident? Der hat wenigstens Eier. Er wird die Ehe wieder dorthin bringen, wie Gott sie will. Er wird sie Dir wegnehmen. Amerika wird sich um deinen Schwuchtel-Hintern sorgen.“ Ein anderes Paar in North Carolina fand ebenfalls eine Flugblatt auf ihrem Auto: „Ich kann es kaum erwarten, bis ein echter Präsident eure Ehe wieder aufhebt. Homo-Familien sollen in der Hölle brennen #Trump2016“. Diese und ähnliche Botschaften stellen Schwule, Lesben und Transgender derzeit zu Hauf in den sozialen Netzwerken online, um damit zu zeigen, wie Trump die Gesellschaft in den USA bereits jetzt zum Negativen verändert hat.

Doch es blieb nicht nur bei solchen schriftlichen Attacken gegen Minderheiten: Während den aktuellen Demonstrationen gegen Trumps Wahlsieg ist es auch zu zahlreichen verbalen und teils gar gewalttätigen Übergriffen gegen Minderheiten gekommen. In New York wurde ein Schwuler als „Hillary-Supporting-Faggot“ angeschrien. Ein Anderer sei gar mit dem Tod bedroht worden: Aus einem Auto habe man ihm „Stirb, Schwuchtel“ zu gerufen, und dabei habe der Täter auch eine eindeutige Geste in Form einer Pistole gezeigt. Auf Facebook schreiben andere LGBTs, dass sie sich nicht mehr getrauen aus dem Haus zugehen, als sie auf der Strasse beschimpft und gar tätlich angegriffen und bedroht wurden. Auch der Ton in den sozialen Medien wie Facebook oder Twitter habe sich verschärft. Viele schwule Männer berichten beispielsweise, dass sie seit Trumps Sieg online bereits des Öfteren als „Schwuchtel“ beschimpft wurden.

Obwohl darauf angesprochen, hat Donald Trump solche Taten bislang noch nicht thematisiert geschweige denn verurteilt.