USA: Hunderte planen den Kirchenaustritt wegen einer neuen, homophoben Regelung

USA: Hunderte planen den Kirchenaustritt wegen einer neuen, homophoben Regelung
Hunderte Mormonen planen für dieses Wochenende aus Protest einen gemeinsamen Kirchenaustritt. Der Grund: Die Kirche hat beschlossen, dass Kinder von gleichgeschlechtlichen Eltern künftig nicht mehr getauft werden.

Weit über 1000 Mormonen haben via Facebook den Unmut über ihre Kirche zum Ausdruck gebracht und öffentlich verlauten lassen, dass sie mit den neuen Richtlinien der Kirche nicht einverstanden sind, und deshalb an diesem Wochenende offiziell aus der Kirche austreten werden. Dazu werden sie sich alle im City Creek Park in Salt Lake City treffen, dort gemeinsam als Protestaktion die Papiere für den Austritt ausfüllen und unterzeichnen und dann gemeinsam zum grossen Salt Lake Temple (Bild) marschieren um ihre Austrittspapiere zu deponieren. Dazu gibt es einen Briefkasten beim Tempel, wo die Papiere eingeworfen werden können. Damit verlangen sie, dass ihre Namen aus allen Registern der Kirche gestrichen werden.

Den Unmut der Gläubigen hat die neue Richtlinie erweckt, welche besagt, dass Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren von der Church of Latter Day Saints nicht mehr getauft oder gesegnet werden. Diese neue Regel wurde in der vergangenen Woche bekannt gegeben. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kind von einem der Partner natürlich gezeugt, oder ob das Kind adoptiert wurde. Diese Kinder können neu erst getauft werden, heisst es weiter, wenn sie 18 sind, Marriage Equality entschieden ablehnen und wenn sie nicht mehr bei ihren Eltern wohnen.

Es ist vor allem letzteres, welches die Gläubigen gegen die Kirche aufbringt, und weshalb sie nun zu Hunderten aus der Kirche austreten wollen. Die Kirche hetzte damit nämlich die Kinder gegen die eigenen Eltern auf. Lauren Elise McNamara, eine Mitorganisatorin des Massen-Austritt-Protests erklärte dazu, dass sie einfach nicht mehr länger wolle, dass ihr Name mit dieser Organisation in Verbindung stehe. Sie werde diese Kirche nicht mit dem geringsten unterstützen. Auch Mark Naugle, ein Anwalt, welcher die Austretenden unterstützt, erklärte, dass er eine wahre Flut von eMails von Menschen erhalten habe, welche die Kirche nun verlassen wollen. Es würde rund 1'400 Personen alleine von seiner Seite her geben, welche in den kommenden fünf bis fünfzehn Tagen den Kirchenaustritt einreichen werden. Auch er rechnet damit, dass am morgigen Samstag rund 1'000 Personen im Park vor Ort sein werden, um das Formular zu unterzeichnen. Er selber, so fügt er an, werde auch vor Ort sein und diesen persönlich die leeren Formulare aushändigen...