USA: LGBTs bleiben in Hollywood-Filmen kaum sichtbar

USA: LGBTs bleiben in Hollywood-Filmen kaum sichtbar
Schwule, Lesben und Transgender blieben auch 2016 in den Filmen der grossen Hollywood-Studios kaum sichtbar: Für den fünften GLAAD Studio Responsibility Index wurden 125 Filme unter die Lupe genommen, und nur gerade in 23 waren LGBT-Charaktere eingebaut worden.

Das generelle Fazit der amerikanischen LGBT-Organisation GLAAD lautet: Das muss besser werden, Hollywood! Noch immer sind schwule, lesbische oder transgender Charaktere kaum sichtbar in den Filmen der grossen Hollywood-Studios, und noch zu häufig werden billige Witze basierend auf Klischees auf Kosten der LGBTs eingebaut.

Von den insgesamt 125 untersuchten Filmen, enthielten nur gerade 23 einen LGBT-Charakter. Dies entspricht zwar einer leichten Zunahme um ein Prozent, doch besonders wenn es um die so genannten People of Color geht, wurde eine deutliche Abnahme verzeichnet, und zwar von 25.5 auf noch 20 Prozent. In den 23 Filmen spielten insgesamt 76 LGBT-Charaktere mit, wovon 48, also rund 69%, weiss waren, neun Charaktere, oder 13 Prozent, afroamerikanisch, vier, respektive sechs Prozent, asiatisch oder pazifisch, und einer, respektive ein Prozent, Latino. Acht Charaktere oder rund elf Prozent, waren zudem nicht-menschlich – etwa Tiere in Animationsfilmen. Weiter heisst es im Bericht von GLAAD, dass 43 Prozent der Charaktere weniger als eine Minute tatsächlich zu sehen waren.

Daneben ging GLAAD auch auf konkrete Beispiele ein. Gerade zu vernichtende Kritik erhielt beispielsweise Central Intelligence mit Kevin Hart und Dwayne Johnson. Während rund zwei Stunden gehe es in diesem Film vor allem um Gay-Panic-Witze, welche einen homophoben Sissy-Stereotypen unterstreichen und auf dessen Kosten Witze mache. Auch Dirty Grandpa bekam sein Fett weg: Dieser bestehe aus kaum enden wollenden homophoben Witzen, und in Zoolander 2 war GLAAD vor allem der Charakter, welcher von Benedict Cumberbatch gespielt wurde, ein Dorn im Auge.

Doch es gibt auch positive Erwähnungen: So wurde etwa Star Trek in den höchsten Tönen gelobt, da mit Sulu ein offen schwuler Hauptcharakter in die Geschichte miteinbezogen wurde. Andere Filme, welche ebenfalls Top-Bewertungen erhielten, waren auch Beauty And The Beast, Power Rangers und natürlich der Oscar-Gewinner Moonlight. Bei My Big Fat Greek Wedding 2 wurde positiv bewertet, dass Angelo sein Coming Out hatte, und die Familie ihn und seinen Boyfriend sofort akzeptierten. Und selbst Neighbors 2 wurde für seinen schwulen Sub-Plot gelobt, dass der schwule Pete mit Hilfe seines Bruders seine Verlobung feiern konnte.

Doch trotz dieser Lichtblicke ist sich GLAAD einig: Hollywood must do better.