USA: Milliardenausfälle für North Carolina wegen Anti-Gay-Gesetz

USA: Milliardenausfälle für North Carolina wegen Anti-Gay-Gesetz
Eine neue Studie der renommierten Associated Press AP beziffert die Kosten für den US-Bundesstaat North Carolina wegen dessen transphoben Bathroom Bill auf rund 3.71 Milliarden Schweizer Franken in den nächsten 12 Jahren. Die Republikaner wollen von all dem allerdings nichts wissen.

Es sind turbulente Zeiten in North Carolina: Der äusserst transphobe Bathroom Bill kostet den US-Bundesstaat Millionen Dollar an Einnahmen und auch viele neue Jobs. Alleine der Abzug der geplanten Investitionen von PayPal dürften North Carolina um Einnahmen von rund 2.62 Milliarden Schweizer Franken gebracht haben. In die Hunderttausende dürften zudem auch die Absagen von Konzerten gehen: So hatten beispielsweise Bruce Springsteen, Ringo Starr oder auch der Cirque Du Soleil ihre Auftritte aus Protest abgesagt.

Obwohl die Republikaner weiterhin behaupten, dass ihr so genannter House Bill 2, auch bekannt als Bathroom Bill, keine wirtschaftlichen Einbussen für den Bundesstaat mit sich bringe, legt die renommierte Associated Press AP nun aber konkrete Zahlen vor: Demnach entgehen North Carolina in den nächsten zwölf Jahren rund 3.71 Milliarden Schweizer Franken. Auf die Zahlen kam die AP durch die Auswertung von Interviews und Medienmitteilungen, welche im Zusammenhang mit der Wirtschaft im Bundesstaat standen. Es wird aber angenommen, dass diese Kosten zu tief sein dürften, da längst noch nicht alle Pläne bezüglich Investitionsstopps und Boykotts öffentlich gemacht wurden. So wurden von der AP nur jene Projekte miteinbezogen, welche explizit im Zusammenhang mit dem House Bill 2 abgesagt wurden. Zukünftige Geschäfte und Projekte konnten verständlicherweise nicht erfasst werden.

Während die Republikaner diese Zahlen bestreiten, erklären zahlreiche Supporter des House Bill 2 auch, dass diese Einbussen es Wert seien, wenn man dafür sexuelle Übergriffen vorbeugen könne. Etwas, dass gerade die Gegner von HB2 als Angstmacherei bezeichnen. Mit dem Gesetz werden Transgender gezwungen, jene Toiletten und Umkleiden zu gebrauchen, welche dem Geschlecht auf ihrer Geburtsurkunde entspricht. Dies ist äusserst diskriminierend für Transgender, und ihr Besuch auf Toiletten wird damit zu einem wahren Spiessrutenlauf.