USA: Trump trifft sich mit möglichem Supreme Court-Richter

USA: Trump trifft sich mit möglichem Supreme Court-Richter
Um den frei gewordenen Sitz im Obersten Gericht der USA zu füllen, hat sich Donald Trump bereits mit möglichen Anwärtern für den Posten getroffen, darunter auch mit William H. Pryor Jr. Der Richter vom 11. Bundesberufungsgerichts hat in der Vergangenheit bereits für Schlagzeilen gesorgt, da er öffentlich forderte, dass Schwule und Lesben für gleichgeschlechtlichen Sex ins Gefängnis gesteckt werden sollten, selbst wenn es bei ihnen zu Hause passiert. Schöne Aussichten, sollte er tatsächlich nominiert werden…

Er werde den freien Platz im Supreme Court innerhalb der ersten beiden Wochen als Präsident der USA füllen, erklärte Donald Trump bereits vor seinem Amtsantritt. Dass es dabei politisch gesehen in eine äusserst konservative Richtung gehen dürfte, war zu befürchten, wenn man die Auswahl für seine Ministerposten anschaut. Nun hat sich Trump offenbar in New York unter anderem mit William H. Pryor Jr. getroffen, dem aktuellen Richter des 11. Bundesberufungsgericht und ehemaliger Justizminister von Alabama. Er ist bekannt für seine erzkonservative Haltung, hat er doch in der Vergangenheit bereits vorgeschlagen, dass gleichgeschlechtliche Paare mit Gefängnis bestraft werden sollen, selbst wenn sie Sex bei sich zu Hause haben. Weiter gilt er als vehementer Abtreibungsgegner, und damit passt er perfekt zu Donald Trump. Der neue US-Präsident hat nämlich bereits bekannt gegeben, dass er einen Kandidaten als Oberster Richter vorschlagen werde, welcher das liberale Abtreibungsgesetz aus den 70er Jahren bekämpfen werde.

Pryor stellt sich auf den Standpunkt, dass LGBTs nicht durch die US-Verfassung geschützt sind, aus diesem Grund sollten die einzelnen Bundesstaaten auch die Möglichkeit haben, Schwule und Lesben zu kriminalisieren, wenn sie Sex haben. So verteidigte er im Jahr 2003 beispielsweise ein Gesetz im Bundesstaat Texas, welches Homosexualität mit Polygamie, Inzest, Pädophilie und Prostitution gleichsetzte. Er stellte sich auch ganz klar gegen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare: Das Oberste Gericht solle keine anderen Grundrechte anerkennen als jene der monogamen, heterosexuellen Ehen. Marriage Equality sei unethisch gegenüber der traditionellen Beziehung innerhalb einer Familie, welche so alt sei wie unsere Zivilisation.

Selber wurden gegen Pryor aber auch schon Gerüchte laut, wonach er selber schwul sein soll, oder zumindest früher keine Probleme damit gehabt habe. So sah er sich beispielsweise zu einer öffentlichen Stellungnahme gezwungen, dass er während seinen Studentenzeiten nie nackt für einen Schwulenporno posiert habe.

Verschiedenste LGBT- und Menschenrechtsorganisationen zeigten sich äusserst besorgt über eine mögliche Nomination von Pryor. Er wäre bei weitem der konservativste Nominierte in der jüngeren Geschichte der USA.