USA: Warum eine LGBT-Organisation eine grosse Spende abgelehnt hat

USA: Warum eine LGBT-Organisation eine grosse Spende abgelehnt hat
Die Bank of America wollte die Human Rights Campaign mit insgesamt 325'000 Franken unterstützen, doch die LGBT-Organisation lehnte ab und ging sogar noch zwei Schritte weiter…

Lange wurde die Bank of America als Vorzeigeunternehmen in Bezug auf die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender angesehen und erreichte 100 Punkte im so genannten Corporate Equality Index. Doch dies gehört zumindest vorläufig der Geschichte an. Die Bank wurde auf einen Schlag auf 75 Punkte zurückgestuft und die Human Rights Campaign ging sogar so weit und überwies eine Spende der Bank von 25'000 Schweizer Franken wieder zurück. Pläne über Spenden mit der Gesamtsumme von 300'000 Franken sollen ebenfalls abgelehnt werden, erklärte ein Sprecher der LGBT-Organisation.

Noch ist die Bank of America einer der nationalen Sponsoren der Organisation, und es gibt auch eine Kreditkarte, welche die Human Rights Campaign zusammen mit der Bank herausgibt. Auch diese beiden Engamements der Bank of America werden derzeit von der Organisation analysiert und möglicherweise aufgekündigt.

Doch wieso dieser plötzliche Sinneswandel? Die LGBT-Organisation straft die Bank of America für ihr Fehlverhalten in Bezug auf die Vorgänge in North Carolina ab. Andrea Smith, Chief Administrative Officer der Bank, sowie Charles Bowman, Leiter der Bank für den Bundesstaat North Carolina, gehörten nämlich zu einer kleinen Gruppe an Wirtschaftsführern, welche mit der Politik zusammen einen Deal aushandelte, um den äusserst transphoben House Bill 2, auch bekannt als Bathroom Bill, aufzuheben. Doch der neu ausgehandelte House Bill 142 ist alles andere als eine gute Lösung: Die umstrittenen Diskriminierungen wurden zwar mehrheitlich gestrichen, doch dafür wurden Neue eingeführt, etwa, dass es Kommunen und Städten in den nächsten vier Jahren nicht erlaubt ist, Gesetze zum Schutz der LGBTs vor Diskriminierung einzuführen.

Zahlreiche Organisationen, wie eben auch die Human Rights Campaign lehnten diesen so genannten Deal ab und kritisierten den neuen HB 142 scharf. Die Bank of America und die BCBS NC hätten aktiv daran mitgearbeitet, ein Gesetz auszuhandln, welches die Diskriminierung gegen unzählige Schwule, Lesben und Transgender in ganz North Carolina ausbaue, und dies vor allem mit einer dauerhaften und weitreichenden Gefährdung für Transgender, erklärte Deena Fidas, Leiterin des Workplace Equality Programs der Human Rights Campaign. Diese harten Massnahmen gegen die Bank of America seien ihnen nicht leicht gefallen, führte sie weiter aus, doch mit dem Corporate Equality Index wolle man nicht nur die Fortschritte von Unternehmen honorieren, sondern auch dafür sorgen, dass sie ihren Standard beibehalten. Die Bank of America hat mit ihrem Verhalten in North Carolina nun fiel an Reputation in der Community verspielt...