WELTWEIT: Pride im Zeichen von Gewalt und die Grösste der Welt

WELTWEIT: Pride im Zeichen von Gewalt und die Grösste der Welt
In Kiew stand die Pride im Zeichen der Gewalt, in Sao Paulo fand einmal mehr die grösste Pride der Welt statt und in Wien wurde das Bundeskanzleramt erstmals zur Regenbogenparade in den Regenbogenfarben angestrahlt…

Etwas mehr als einen Monat nach dem Eurovision Song Contest fand an diesem Wochenende in der ukrainischen Hauptstadt die Pride unter massivem Polizeischutz statt. Wegen angekündigter Gewalt schirmten rund 5'000 Polizisten die Prideteilnehmer vor den Gegendemonstranten ab. Einige tausende Schwule, Lesben und Transgender, sowie ihre Freunde und Familien liefen trotz der möglichen Gefahr von Ausschreitungen durch die Innenstadt von Kiew. Die Teilnehmerzahlen gehen jedoch weit auseinander: Während die Veranstalter von rund 10'000 Teilnehmern sprachen, so sollen es laut Angaben der Polizei nur etwa 2'500 gewesen sein. Grössere Zwischenfälle blieben aus: Zwei Sicherheitskräfte wurden jedoch verletzt, als nationalistische Gegendemonstranten versuchten eine Absperrung zu durchbrechen. Insgesamt wurden sechs Nationalisten verhaftet.

Die mit Abstand grösste Pride fand auch in diesem Jahr wieder in der brasilianischen Metropole Sao Paulo statt. Geschätzte drei Millionen Menschen liefen am Wochenende unter anderem entlang der Wolkenkratzer der Paulista Avenue um gegen Homophobie und Gewalt und für die Rechte der LGBT-Community zu demonstrieren. Dies ist in Brasilien besonders nötig, denn obwohl die Gesetzeslage ziemlich fortschrittlich ist und etwa die Ehe für schwullesbische Paare bereits anerkannt wird, so ist die Gewalt gegen Schwule, Lesben und Transgender weit verbreitet und die Mordrate aufgrund von homo- und transphoben Motiven liegt extrem hoch. Die Sao Paulo Pride hatte in diesem Jahr das Thema, dass sich Kirche und Religion nicht in staatliche Angelegenheit einmischen sollen, etwa wenn es um den Ausbau der Rechte für LGBTs geht.

In Wien fand ebenfalls an diesem Wochenende die 22. Regenbogenparade statt: Als Premiere erstrahlte dazu das Bundeskanzleramt erstmals in den Regenbogenfarben. Dies ist ein deutliches Zeichen für die Unterstützung der Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender durch Kanzler Christian Kern. Bereits im vergangenen Jahr war er der erste Bundeskanzler Österreichs, welcher an der Regenbogenparade auf der Bühne stand und eine Rede hielt. In diesem Jahr nahmen rund 150'000 Menschen an der Parade durch Wien teil.