CELEBRITY: Wieder weniger LGBT-Charaktere in Hollywood-Filmen
Im Gegensatz zum Jahr 2016 kann man von einem deutlichen Einbruch sprechen in Bezug auf LGBT-Charaktere, welche es in Blockbuster der grossen Hollywood-Studios geschafft haben. In nur gerade 14 grossbeworbenen Filmen hatten Schwule, Lesben, Bisexuelle oder Transgender im Jahr 2017 einen Platz. Dies entspricht nur rund 12.8 Prozent, und bedeutet gleichzeitig ein Minus von 5.6 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Im Jahr 2016 setzten noch 18.4 Prozent in diesem Punkt auf Diversity. Sogar noch drastischer ist der Rückgang, wenn man die Anzahl Charaktere vergleicht. Während GLAAD im Jahr 2015 noch 47 LGBT-Rollen zählte, so waren es 2016 bereits 70. Im vergangenen Jahr waren es hingegegen nur noch 28 explizite LGBT-Charaktere. Damit war es mit eines der schlechtesten Jahre seit GLAAD mit der Untersuchung im Jahr 2012 begann.
GLAAD teilt die Studios aufgrund ihrer Diversität in den Charakteren auch in Kategorien ein. Dabei erhielt keines der sieben grossen Studios das Prädikat ausgezeichnet oder gut. Noch am Besten schnitt Universal mit vier Filmen ab, welche LGBT-Charaktere beinhaltet haben, und dies entspricht einem ungenügend. Die schlechteste Bewertung erhielten Disney und Sony Pictures, welche im vergangenen Jahr nur je einen LGBT-inklusiven Film herausbrachten.
Schwule Männer werden von allen LGBT-Charakteren am meisten in Filmen gezeigt. Sie machen rund 64 Prozent aller LGBT-Rollen aus. Dies steht im krassen Gegensatz zu Transgender: Keines der grossen Studios hat auch nur einen Film rausgebraucht, in welchem ein Transgender-Charakter überhaupt nur vorkam. Der als Bester fremdsprachige Film mit einem Oscar ausgezeichnete Una Mujer Fantastica wurde nämlich von einer Tochtergesellschaft von Sony Pictures, und nicht vom Hauptstudio veröffentlicht.
Erfreulicher hingegen ist laut GLAAD die grössere Diversität in Bezug auf die verschiedenen Ethnien bei LGBT-Charakteren. So waren die meisten LGBT-Rollen im Jahr 2017 mit so genannten People Of Colour besetzt.
Besonders hervorgehoben hat die Organisation die Filme Black Panther und Wonder Woman. Diese beiden erfolgreichen Blockbuster seien der beste Beweis dafür, dass das zeigen von Minderheiten nicht nur wichtig sei, sondern sich auch umsetzen lasse. Es brauche noch mehr Effort, besonders von den sieben grossen Studios, um auch LGBT-Charaktere in ihren Filmen zu integrieren.