USA: Homo-Ehe als Grund für die Schiessereien in Ohio und Texas?
Sie ist Abgeordnete der Republikaner im Repräsentantenhaus des Bundesstaats Ohio, jenem Bundesstaat also, in welchem bei einer Bar in Dayton über das Wochenende neun Menschen von einem Einzeltäter erschossen worden sind. Zusammen mit dem Amoklauf in El Paso, Texas, kamen alleine am vergangenen Wochenende 29 Menschen bei diesen Schiessereien um. Statt etwa die laschen Waffengesetze anzuprangern, hat Candice Keller eine ganze Reihe von anderen Gründen gefunden, welche für solche Schiessereien verantwortlich sind, wie sie auf ihrer Facebook-Seite schreibt.
Der Niedergang der traditionellen Familien sei ein Grund, und darauf nennt sie auch noch Transgender, die Homo-Ehe, ebenso wie Drag Queen-Unterstützer, so Keller. Zudem sei auch die Kultur, Gott und die Kirche völlig zu ignorieren, dafür verantwortlich. Niemand spreche zudem von der Vaterlosigkeit, oder denke, dass dies wichtig sei, schreibt die 60-Jährige weiter. Zudem stimmt sie mit der Einstellung vom Schützen in El Paso überein und nennt die offenen Grenzen als weiteren Grund. Diesen nannte der Täter angeblich auch in seinem Manifest, welches er vor der Tat online gestellt haben soll.
Andere Republikaner zeigten sich in Bezug auf die beiden Schiessereien am Wochenende zurückhaltender als Keller. Überraschend viele, darunter auch US-Präsident Donald Trump, nannten diesmal unter anderem Computerspiele als einen der Gründe für die Vorfälle.
So fragte etwa der stellvertretende Gouverneur von Texas, Dan Patrick (R), während einem Interview mit der Sendung Fox & Friends, wie lange man die Videogame-Hersteller noch ignorieren wolle? In seinem Manifest, welches man glaube, dem Täter zuordnen zu können, so Patrick weiter, nenne dieser immer wieder seine Super-Soldaten-Fantasien von Call of Duty. Die Videogame-Industrie sei grösser als die Film- und Musikindustrie zusammen, ergänzt er zudem. Auch Kevin McCarthy, Fraktionsvorsitzender der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, gab den Videogames die Schuld.
Obwohl der Täter in seinem Manifest, sollte es tatsächlich von ihm stammen, offenbar das Computerspiel Call of Duty erwähnt, so handelt der bei weitem grösste Teil aber von seinen rassistischen Ansichten und seinem Hass insbesondere gegen Hispanics.
Was Candice Keller betrifft, so dürfte ihr Facebook-Post Konsequenzen haben. Die Vorsitzende der Republikanischen Partei in Ohio forderte jedenfalls laut Medienberichten den sofortigen Rücktritt von Keller. Deren Aussagen verurteile sie aufs Schärfste. Man müsse die Gemeinschaft nun wieder zusammenführen, und nicht weiter spalten. Doch vorderhand denkt Keller nicht an einen Rücktritt und gibt den Forderungen von Parteikollegen eine Absage...