UK: Grindr hat Hochkonjunktur im Parlamentsgebäude

UK: Grindr hat Hochkonjunktur im Parlamentsgebäude
Grindr erfreut sich höchster Beliebtheit im britischen Parlamentsgebäude: Teilweise wird die Gay Dating App mehr als 250'000 Mal von Besuchern, Parlamentsmitarbeitern und Politikern aufgerufen – und das in nur einem Monat. Tinder im Gegenzug wurde nur etwas mehr als tausend Mal gesucht.

Eines vorweg: Die Zahlen beziehen sich nur darauf, welche Seiten und Apps aufgerufen werden wollten. Da einige Seiten, darunter auch Grindr, jedoch gesperrt sind, konnten die Seiten aber nicht erreicht werden, und so blieb es beim Versuch. Zudem sind nur jene Anfragen aufgeführt, welche über das offizielle Netzwerk des Parlaments gingen, also ohne jene, welche beispielsweise über private Smartphones gemacht wurden.  Trotzdem ist die Statistik aus dem Westminster beeindruckend: Alleine an einem einzigen Monat im vergangenen Jahr, im Dezember, wurde im Parlamentsgebäude 272'000 Mal versucht Grindr aufzurufen. Bei Tinder sind es knapp über Tausend, und Seiten wie Fab Swingers, Swinging Heaven und YouPorn brachten es immerhin noch auf ein paar hundert Hits.

Die Daten wurden aufgrund einer parlamentarischen Anfrage veröffentlicht, und wurden ab Mai 2016 jeweils auf die Monate des vergangenen Jahres heruntergebrochen. Dabei ging es um Webseiten und Aktionen, welche über das WiFi des Parlamentsgebäude laufen, und zwar sowohl über das Parlamentsnetzwerk, wie aber auch über das Guest WiFi. Somit sind es jene Seiten und Apps, welche von den Abgeordneten, deren Mitarbeitern, den übrigens Parlamentsdiensten, sowie den Gästen aufgerufen wurden.

Ein Sprecher des Parlaments betonte, dass sämtliche Seiten mit anstössigen Inhalten nicht über das offizielle Parlamentsnetzwerk oder das Guest WiFi erreicht werden können. So würden in der nun veröffentlichten Statistik viele Seiten aufgeführt sein, welche bloss aufgerufen wurden, was dann aber durch den Filter unterbunden wurde. Zudem gebe es auch viele Pop-up-Fenster und Werbungen, welche mitgezählt wurden, obwohl dies der User vielleicht nicht einmal wahrgenommen habe. Im Parlament gebe es 8'500 Computer, erklärte der Sprecher weiter, welche den Abgeordneten und den Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Bei den Statistiken seien zudem auch die Daten der persönlichen Geräte mit ausgewertet worden, sofern sie im WiFi des Parlamentsgebäudes eingeloggt waren.