WELTWEIT: Das Recht auf eine Familie könnte bald gestärkt werden

WELTWEIT: Das Recht auf eine Familie könnte bald gestärkt werden
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine Definition für Unfruchtbarkeit. Doch wie in den meisten Fällen, so ist auch diese Auslegungssache. So könnte die aktuelle Begriffsdefinition möglicherweise schon bald um Langzeitsingles, Lesben und Schwule ergänzt werden. Dadurch würde man diesen gemäss den WHO-Standards den Zugang zur Reproduktionsmedizin erleichtern.

Schon jetzt gibt es bei der Weltgesundheitsorganisation WHO mehrere Definitionen betreffend dem Begriff „unfruchtbar“, und sie beschreiben jeweils Paare oder Frauen, welche rein körperlich gesehen nicht in der Lage sind, Kinder zu kriegen. Wie nun aber der britische Daily Telegraph berichtet, könnte diese Definition schon bald ergänzt werden, und zwar um Personen, welche nicht in der Lage sind einen passenden Partner zu finden um Kinder zeugen zu können. Damit, so erklärt Doktor David Adamson aus Kalifornien, welcher derzeit die neue Definition ausarbeitet, würden auch Singles, also alleinstehende Frauen und Männer, Lesben und Schwule mit einbezogen. Er wolle damit erreichen, führt Adamson weiter aus, dass das Recht aller Menschen auf eine Familie gestärkt und bekannter werde.

Doch was würde diese neue Definition bringen? Zumindest ansatzweise definiert die WHO heute Unfruchtbarkeit als Behinderung, was aber bei Singles, Schwulen und Lesben nicht zutrifft und daher unpassend ist. Durch die neue Begriffserklärung würde es zu einer radikalen Änderung kommen, erklärt Adamson weiter, denn diese Definitionen würden jeweils auch an die Gesundheitsminister aller Länder verschickt. Viele Staaten übernehmen dann solche Definitionen direkt von der WHO. Aus diesem Grund würde sich der Druck auf alle Länder erhöhen, dass sie auch Schwulen, Lesben und Alleinstehenden bessere Möglichkeiten erlauben, um Kinder zu bekommen. Sei dies durch Adoption oder durch die Reproduktionsmedizin.

Die neuen Richtlinien werden anfangs nächstes Jahr an die Gesundheitsminister verschickt, doch der genaue Wortlaut ist noch nicht öffentlich bekannt. Ob Unfruchtbarkeit dann tatsächlich neu erklärt wird, ist ebenfalls offen, bietet dies doch ziemlich Zündstoff. Zahlreiche religiöse Organisationen haben nämlich bereits ihren Widerstand angekündigt, auch dürften wohl etliche Regierungen sich weigern, diese Definition, sollte sie denn tatsächlich kommen, so zu übernehmen. Auch ob die Schweiz mitziehen würde, ist schwer zu sagen, gibt es doch auch hierzulande etliche Hürden für gleichgeschlechtliche Paare um Kinder bekommen zu können.