Fernseh-Tipp: Vier werden Eltern

Arte zeigt heute Abend um 22 Uhr 40 einen Dokumentarfilm über Regenbogenfamilien. Dabei folgt „Vier werden Eltern“ einem schwulen und einem lesbischen Paar, welche ihren Kinderwunsch gemeinsam in Berlin erfüllen.

Thomas und Sebastian sind ein Paar, wie auch Josefin und Cindy. Was sie verbindet, ist eigentlich nur die Stadt Berlin, in der die vier leben, ein Zufall und eine Vision: Jedes Paar möchte ein Kind. Aber weil das nun mal nicht so einfach geht, beschließen sie, sich zusammenzutun. Ganz pragmatisch. Das ist der Beginn einer abenteuerlichen Reise. Wie kommen zwei Paare, die eigentlich nur der Kinderwunsch verbindet, auf Dauer miteinander klar? Hier der Politologe und der Student, dort die Kinderkrankenschwester und die kaufmännische Angestellte. Westberliner Altbauwohnung und Ostberliner Platte. Wie zieht man ein Kind zu viert groß? Wie ist die rechtliche Situation? Die Filmemacherin Eva Maschke zeigt einfühlsam, wie sich diese ungewöhnliche Zweckgemeinschaft durch Lucas ändert. Am Anfang standen vor allem Pläne und Absprachen: Wann ist Lucas bei den Papas, wann bei den Mamas, wer bringt ihn in die Kita, wer geht mit ihm zum Arzt. Doch über das Organisatorische wachsen Menschen zusammen. Zum Kindeswohl. Jeder gibt ein Stück Unabhängigkeit auf - und gewinnt etwas. Als sich das Leben der vier gut eingespielt hat, gibt es eine überraschende Wendung: Sie heißt Leni. Ein zweites Kind. Jetzt sind alle vier leibliche Eltern. Das ist auf dem Papier wichtig. Für das Gefühl aber auch. Der Alltag wird vielleicht noch ein bisschen komplizierter, aber das Miteinander der besonderen Familie auch irgendwie selbstverständlicher.