Interview: 25 Jahre White Party in Zürich

Vor 25 Jahren, im Jahr 1994, tauchte sie plötzlich auf, vorerst noch in der Kanzlei in Zürich: Die Party, an der alle weiss angezogen sind. Bald stellt sich heraus, dass die „Farbe“ Weiss eine einmalig gute Stimmung verleiht und schon bald werden die White Partys zu einem beliebten Treffpunkt der LGBTI+ Community und darüber hinaus, denn von Anfang an ist das Publikum gemischt.

Erfolg verpflichtet: Der Andrang zur White Party wird so gross, dass man ins benachbarte Volkshaus umzieht. Die Partys scheinen nie enden zu wollen. Noch um 6 Uhr morgens hat es viele Gäste und als die Lichter angehen, gehen viele noch weiter. Auch diesem Punkt ist die Party gerecht geworden. Inzwischen gibt es nicht nur eine After-Party, es wird auch mit einer Opening-Party das Weekend eingeläutet, und das Angels Wochenende gewinnt damit an Strahlkraft weit über die Schweizer Grenze hinaus.

Das erste Mas bei den Angels
13 Jahre nach der ersten White Party, im Jahr 2007, war Alex das erste Mal zu Gast bei den Angels und sofort Feuer und Flamme: „Ich habe mich in die White Party verliebt und träumte, ein Teil davon zu sein.“ Wissenshungrig beobachtete er schon damals alles, was vor sich ging: Musik, Licht, Deko, DJs, Gäste, Stimmung und so weiter. Doch schauen allein, war ihm zu wenig. In Alex schlummerte inzwischen auch der Wunsch DJ zu werden, am besten natürlich gleich bei einer White Party…

Alex war nicht mehr aufzuhalten, er absolvierte einen DJ-Kurs, lernte die Angels-Organisatoren kennen und begann seinen Fokus auch auf andere Partys international zu intensivieren, so etwa auf die Circuit Party in Barcelona oder die Partys in den Clubs Amnesia, Privilége und Ushuaya in Ibiza. Am 21. September 2013 dann der grosse Moment: Alex steht das erste Mal an einer öffentlichen Party – Free To Love in der Kanzlei Zürich - hinter dem DJ-Pult.

Am 21. März 2015 ging die Reise weiter: Im Komplex 457 fand die erste Party mit dem Namen Aphrodite, von Alex und Fortunat organisiert, statt. Eigentlich bemühten sie sich, für die Angels eine Opening Party zu machen, was aber aus verschiedenen Gründen nicht klappen wollte. Doch das Blatt sollte sich in eine ganze andere Richtung wenden, denn einer der Angels-Jungs hat nach den vielen Jahren genug und bietet Alex und Fortunat einen Drittel der Firma-Aktien an. Neu als Mitinhaber waren sie bereits an der Flash Party mit dabei: „Deko, Technik und das Bühnenbild, das waren meine ersten Aufgaben“, schwärmt Alex.

Auch international erfolgreich
Am 4. Feruar 2017 wurde aus dem langjährigen Traum schliesslich Realität: Als an diesem Samstag die Kitsch Party unter dem Motto Carnival stattfindet, organisieren Alex und Fortunat nicht nur das erste Mal eine Angels-Party selber, inzwischen sind sie auch alleine Papas der Angels Events AG. Zehn Jahre nachdem sich Alex in die Angels-Partys verliebt hat, organisiert er am 6. Mai 2017 endlich auch seine erste White Party unter dem Motto „Aphrodite“. Und schon zu dieser Zeit weitet er die Partys international aus: Die White-Pre-Party in Madrid stellt er in nur 10 Tagen auf die Beine: Auf Anhieb finden sich mehr als 1000 Zuschauer ein und tanzen begeistert die ganze Nacht hindurch. Es folgen andere Städte und andere Pre-Partys in Dublin, Köln, Amsterdam, Wien, Milano, Lissabon, um bald auch über den grossen Teich zu springen, mit einer White Pool Party in Rio de Janeiro.

Wenn am 27. April die 25. White Party stattfindet, sind Alex und Fortunat schon längst wieder einen Schritt weiter in der Planung: „Wir sind schon fast fertig mit der nächsten Flash Party und ich mache mir schon Gedanken über die Black Party dieses Jahr.“ Vorausplanung ist alles. Durch seine Kontakte organisiert er sexy GoGo-Boys und fliegt nach Barcelona, um dort die Shootings für die Flyer zu machen. Die Jungs auf den Flyern sind meistens auch an den Partys als Tänzer anzutreffen. Weiter geht es im Herbst dieses Jahres auch geografisch: Im Oktober 2019 steht nämlich auch New York auf dem Angels-Party-Terminplan. Und wer weiss, vielleicht gibt es hier in der Schweiz sogar mal ein „Folies Au Lac“-Comeback. Dass die zwei Angels-Papas immer für eine Überraschung gut sind, ist inzwischen ja bestens bekannt…