FILM: Bagger Drama

Im Berner Seeland wird das Leben einer Familie, die einen Baggerbetrieb führt, durch einen tragischen Verlust aus der Bahn geworfen. Der plötzliche Tod der Tochter reisst emotionale Risse in die ohnehin fragile Dynamik: Der Vater sucht Trost bei der neuen Chorleiterin, die Mutter bleibt in ihrer Einsamkeit zurück, und Sohn Daniel steht zwischen den Erwartungen der Familie und seinen eigenen Träumen von einem Leben in den USA. Hinzu kommt sein innerer Konflikt, als schwuler Mann in einer konservativen Dorfgemeinschaft seinen Platz zu finden.

Piet Baumgartner ermöglicht uns einen intimen Blick auf eine Familie, welche vor grossen Umbrüchen steht. Intensive Gefühle stehen dabei im Kontrast zu maschineller Ästhetik von tanzenden Baggern. Ein zeitgenössischer Heimatfilm, der ebenso Verlust thematisiert, aber dessen Zeichen auch auf Neuanfang stehen. Bildgewaltig gedreht, sind Bettina Stucky, Phil Hayes und Vincent Furrer in den Hauptrollen zu sehen. Sie ringen mit ihrem eigenen Schmerz, aber scheinen nicht die richtigen Worte zu finden. Sie lieben sich, wissen aber gleichzeitig nicht, wie sie einander erreichen können.

Am San Sebastian Film Festival wurde Piet Baumgartner für Bagger Drama bereits mit dem New Directors Award ausgezeichnet, und darüber hinaus hat er zwei Max-Ophüls-Preise gewonnen. Beim Zurich Film Festival 2023 feierte zudem sein erster Kinodokumentarfilm "The Driven Ones" seine Weltpremiere.