KINO: The Wound
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Filmemacher John Trengove aus Südafrika liefert mit The Wound, im Original heisst der Film Inxeba, ein vielschichtiges Debüt ab, in welchem Traditionen mit dem Wunsch nach Freiheit und dem Ausleben der eigenen Sexualität aufeinander treffen. Rituale, welche fest in der alten Stammeskultur verankert sind, geraten in Konflikt mit den unterschiedlichen Ansichten bezüglich der Geschlechterrollen, und dies alles unter dem Hintergrund des südafrikanischen Stammes der Xhosa und deren jährlichen Männlichkeitsrituals. Die männliche Beschneidung als Hauptthema, kombiniert mit einer Umgebung von Machismo und Aggressionen, und damit gibt The Wound einen Einblick in eine uns fremde Welt, in der wir uns aber gerade in Bezug auf das Coming out und das Verstecken der eigenen Sexualität immer auch wieder selber widerfinden.
Kwanda lebt in Johannesburg, fern seiner ursprünglichen Wurzeln und Traditionen. Von seinem Vater wird er dann für das jährliche Beschneidungsritual zum Stamm der Xhosa geschickt, welches gleichzeitig auch den Übergang zum Mannesalter markiert. In einem abgelegenen Berglager, zu dem Frauen keinen Zutritt haben, kommen die jungen Männer wieder zu Kräften. Bemalt mit weisser Farbe, erlernen sie die Männlichkeitscodes ihrer Kultur. Dort trifft Kwanda auch auf den einsamen Fabrikarbeiter Xolani, welcher als Helfer an diesem Initiationsritual teilnimmt. Mit dieser Begegnung werden auf einmal sämtliche Geschlechterrollen in Frage gestellt, und die durch Tradition und Machismo geprägte Vorstellung von Männlichkeit gerät mächtig ins Wanken. Denn wie sie nach und nach voneinander merken, steht nicht nur Kwanda, sondern auch Xolani heimlich auf Männer. Dass dies alles andere als einfach mit den Stammesritten zu vereinbaren ist, liegt dabei auf der Hand…
Genre:
Drama, LGBT
Filmlänge:
88min
Regie:
John Trengove
Cast:
Nakhane Touré, Bongile Mantsai, Niza Jay Ncoyini uam.
Kinostart:
14. September 2017