Der Satz ist so einfach, und doch hat er es in sich: "I am what I am" – Ich bin, wer ich bin. Jerry Hermans berühmteste Nummer aus dem Erfolgsmusical La Cage aux Folles ist lustvoll, strotzt vor Lebensfreude, ist aber auch der trotzige Ausruf von Menschen, denen die Gesellschaft aufgrund ihrer Sexualität eben nicht gestattet, einfach so zu leben, wie sie wollen.
Als Georges Sohn Jean-Michel ausgerechnet die Tochter eines ultrakonservativen Politikers heiraten will, bringt dies das Lebensmodell von Georges und Albin gewaltig durcheinander. Das schwule Paar hat ohne grosses Aufsehen Georges Sohn gemeinsam grossgezogen. Dabei hat es auch keine Rolle gespielt, dass Albin als Dragstar Zaza die Berühmtheit des gemeinsamen Nachtclubs La Cage aux Folles ist. Albin war und ist liebendes Elternteil und soll nun, um den Schein einer bürgerlichen Existenz zu wahren, für einen Abend das Feld räumen, um die Schwiegereltern untereinander bekannt zu machen. Doch Albin stemmt sich dem subversiv entgegen – denn er ist, wer er ist!
Vielen ist die Geschichte durch den Film The Birdcage mit Robin Williams und Nathan Lane bekannt: Das Musical La Cage aux Folles ist ein popkultureller Meilenstein der queeren Bewegung – und mit Christoph Marti alias Ursli Pfister und Tobias Bonn aka Toni Pfister sind auch zwei von den Geschwister Pfister beim Ensemble mit dabei. Mit Marti steht dabei erst noch ein echter Berner als Zaza auf der Bühne des Stadttheaters, während der Filmemacher Axel Ranisch Regie führt.