Queersicht 2019 - LGBTI+ Filmfestival Bern
Seien es Dokumentar-, Kurz- oder Spielfilme, Queersicht bietet Dir auch 2019 wieder einen spannenden Einblick ins queere Filmschaffen und präsentiert cineastische Höhepunkte, welche nur sehr selten den Weg ins Mainstream-Kino finden. Diesmal sind es 37 Lang- und 23 Kurzfilme: Sei es eine Doku über die Emanzipation der Lesben und Schwulen in Schweden in den 1970ern, eine Doku über LGBTI+ Athlet*innen in den USA oder eine Coming out-Geschichte aus Südafrika. Im Rahmen des Festivals wird auch bei der 23. Ausgabe wieder die Rosa Brille, der Publikumspreis, für den beliebtesten Kurzfilm 2019 verliehen. Dazu sind die Zuschauer gefragt, ihre Stimme an ihren Liebling abzugeben.
Schwerpunkt Intergeschlechtlichkeit
Das "I" von LGBTI+ steht in diesem Jahr besonders im Fokus und deshalb hat das Queersicht eine Zusammenarbeit mit dem Verein InterAction Suisse zum Thema Intergeschlechtlichkeit gestartet. Das Festival zeigt deshalb vier inter* Filme, welche das Leben von intergeschlechtlichen Menschen beleuchten. Gleichzeitig findet am 8. November auch eine Fachtagung zu diesem Thema statt - organisiert von InterAction.
gay.ch präsentiert Socrates
Socrates von Alexandre Moratto feierte im September des vergangenen Jahres seine Premiere am Los Angeles Film Festival und tourt nun rund um den Globus. Dabei ist es sowohl das Drehbuch- wie auch das Regiedebüt von Moratto, doch auch sonst ist der Film alles andere als gewöhnlich. Socrates wurde nämlich nicht nur mit einem Mini-Budget von gerade einmal etwa 20'000 Schweizer Franken lanciert, sondern, die Rollen wurden mit Teenagern aus einem Sozialprojekt in Sao Paulo besetzt, wo der Film auch spielt, am Rand der Megametropole.
Nach dem überraschenden Tod seiner Mutter, ist der 15-jährige Socrates plötzlich auf sich allein gestellt. Er muss sich selber über Wasser halten und daneben auch noch mit der Trauer um seine Mutter fertig werden. Hinzukommt, dass der Teenager zudem noch mit sich selber hadert, mit seinem Schwulsein. Da sich die frühere Arbeitgeberin seiner Mutter weigert, ihm den restlichen Gehalt auszubezahlen, kann er alsbald auch die Miete nicht mehr bezahlen. Doch trotz dieser widrigen Umstände gibt er seine Hoffnung auf ein besseres Leben nicht auf.
Von der New York Times zum Kritiker-Tipp ernannt, von der Los Angeles Times als ergreifendes und nötiges Debüt gelobt, wurde Socrates auch bereits an zahlreichen Filmfestivals mit Preisen ausgezeichnet. Besondere Erwähnung fand dabei auch Christian Malheiros, welcher mit seinem Debut bei den Independent Spirit Awards als Bester Hauptdarsteller neben Grössen wie Joaquin Phoenix und Ethan Hawke nominiert war. Zudem kam der Film auch auf die Shortlist für den offiziellen Beitrag Brasiliens für die Oscars.
Das Rahmenprogram zum ab- und umschalten
Neben dem facettenreichen Filmprogramm bietet das Queersicht auch in diesem Jahr wieder ein spannendes Rahmenprogramm. Die traditionelle Queersicht-Party findet am 8. November im Dachstock der Reitschule statt, zudem gibt es die Queersicht Bar & Lounge im Kulturpunkt im Progr.
Programm: Montag, 11. November 2019:
18.00h - Bao Bao - Kino Rex 1
18.00h - Lemebel - Kellerkino
18.00h - Normal - Cinématte
20.30h - Matthias & Maxime - Quinnie Ciné Club
20.30h - And Then We Danced - Kino Rex 1
20.30h - Las Hijas Del Fuego - Kellerkino
20.30h - Greta - Cinématte
Vorverkauf: Online: Link
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Zum Queersicht:
Queersicht ist das älteste LGBTI- Filmfestival der Schweiz und findet jährlich in Bern statt. Das Festival existiert seit 1996, wird von einem 16-köpfigen Organisationsteam ehrenamtlich organisiert und vom Verein Queersicht getragen. Ziel von Queersicht ist es, in Bern ein Event mit cineastischen Höhepunkten des Queer Cinema zu organisieren, die den Weg ins Mainstream-Kino nicht finden. Das Programm umfasst Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme. Queersicht vergibt zudem jedes Jahr die "Rosa Brille", den Publikumspreis für den besten Kurzfilm.