SEXUALITÄT: Rimming fördert sexuell übertragbare Krankheit

SEXUALITÄT: Rimming fördert sexuell übertragbare Krankheit
Shigella-Bakterien verbreiten sich derzeit gerade bei homo- und bisexuellen Männern stark: Ein Grund dafür sei unter anderem Rimming, wie es in einem Bericht der LGBT Foundation heisst. Symptome der Erkrankung sind Durchfall und Magenverstimmungen, welche mit Antibiotikum behandelt werden müssen. gay.ch hat sich zudem beim Checkpoint Zürich über Test-Angebote informiert...

Im vergangenen Jahr wurde im Raum San Diego die höchste je festgestellte Anzahl an Neuinfektionen der bakteriellen Darmerkrankung Shigella festgestellt. Dabei war der Anstieg gerade bei schwulen und bisexuellen Männern am höchsten, also bei MSM, Männern, die mit Männern Sex haben. Shigella ist dabei ähnlich wie Kolibakterien, welche sich vor allem durch menschlichen Stuhl verbreiten.

Wie es im Bericht der LGBT Foundation heisst, kann Shigella durch Rimming, Oralsex oder auch über die Hände übertragen werden, wenn zuvor etwa benutzte Kondome, der Sexpartner im Analbereich oder Sextoys berührt wurden. Das Risiko einer Übertragung kann durch das Waschen der Hände, sowie des Genital- und Analbereichs direkt nach dem Sex reduziert werden. Auch die Verwendung von Kondomen oder Handschuhen bei Fingering oder Fisting können das Risiko minimieren. Des weiteren wird empfohlen, das gleiche Kondom bei Gruppensex nicht für mehrere Personen zu verwenden, und auch beim Wechsel von Anal- und Oralverkehr jeweils ein Neues zu nehmen, egal ob es für den Penis, die Hand oder für Sextoys verwendet wurden.

Zeichen für eine Infektion mit Shigella-Bakterien können Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, Fieber bis hin zu Durchfall, eventuell mit Blut im Stuhl, sein. Diese Symptome können während etwa einer Woche anhalten. Die Zahl der Erkrankungen nimmt zudem erfahrungsgemäss gegen Ende Sommer, anfangs Herbst zu. Bei entsprechenden Symptomen wird empfohlen, bei einem Arztbesuch auch auf mögliche sexuell übertragbare Krankheiten hinzuweisen.

Einmal angesteckt kann Shigella mit Antibiotikum behandelt werden. Doch auch hier warnt etwa das amerikanische Center for Disease Control and Prevention davor, dass immer mehr Shigella-Bakterien aufgetaucht sind, welche Resistenzen gegen die Behandlung zeigten.

Informationen von Martin Viehweger vom Checkpoint Zürich:

Wir testen Stuhl auf Shigella via PCR-Analyse. Um die Sensitivität des Testes zu erhöhen, sollten die Stuhlproben so frisch wie möglich - noch am selben Mittag - zu uns gelangen, damit sie noch am gleichen Tag ins Labor zur Untersuchung geliefert werden können. Stuhlröhrchen sind bei uns im CP erhältlich.

Die Untersuchung ist recht kostenintensiv, wird aber von der Krankenkasse übernommen (entsprechend Selbstbehalt).

Hast du Fragen zum Thema Shigella, HIV, PrEP oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, brauchst Du Informationen oder möchtest Du dich testen lassen, dann besuche Dr Gay auf www.drgay.ch.