TRAVEL: Was Du jetzt über die Neuerungen betreffend Dating Apps in UK wissen musst...
Was in den USA schon zahlreiche Bundesstaaten kennen und was auch in der Schweiz bereits andiskutiert wurde, ist nun am 25. Juli in Grossbritannien mit dem Online Safety Act in Kraft getreten. Plattformen wie Webseiten oder auch Apps wurden von der Politik dazu verpflichtet, dass sie künftig das Alter aller Besucher:innen und Nutzenden überprüfen müssen, um damit Minderjährige zu schützen, respektive auszusperren. Während User:innen zuvor ihr Geburtsdatum selber eintragen oder einfach einwilligen mussten, dass sie mindestens 18 Jahre alt sind, so muss das Alter nun tatsächlich überprüft und verifiziert werden.
Durch das von konservativen Kräften forcierte Gesetz, müssen die Anbieter von sexuell expliziten Inhalten nun anhand von Ausweisen das Alter verifizieren. Dazu müssen Fotos von Ausweisen wie IDs, Reisepässen, Fahrausweisen oder andere gängige persönliche Ausweise mit Bildern hochgeladen werden. Wie Grindr erklärt, würden die Daten verschlüsselt übermittelt, lediglich für den Altersnachweis verwendet und danach wieder gelöscht.
Im Fall von Grindr wird FaceTec für die Authentifizierung verwendet. Diese nutzt eine biometrische Verifizierungstechnologie und ist unabhängig, somit werden die gesamten Daten ausserhalb von Grindr verarbeitet. Damit soll laut Grindr die Privatsphäre geschützt werden.
Diesen Verifizierungsprozess müssen dabei alle durchlaufen, sowohl neue wie auch bestehende User, wie auch in UK wohnhafte oder Tourist:innen auf Besuch. Sobald eine Seite oder eine App mit expliziten Inhalten geöffnet wird, muss diese Verifizierung abgeschlossen werden, damit man auf die Seite weitergeleitet oder die App überhaupt nutzen kann. Die Verifizierung wird dann aber gespeichert und muss pro App oder pro Login auf einer Seite nur einmal durchgeführt werden.
Besonders in den USA haben sich grosse Plattformen wie Pornhub gegen diese Neuerungen gewehrt und ihre Webseiten aus Protest in gewissen Bundesstaaten offline genommen. Damit protestieren sie aber nicht gegen den Kinderschutz, sondern fordern vielmehr dass die Eltern in die Pflicht genommen werden. Apps und Programme, wie sie etwa an Schulen verwendet werden, können solche Inhalte bereits zuverlässig sperren. Die Plattformen wollen damit nicht die Verantwortung abschieben, sondern warnen vielmehr davor, dass diese Verifizierung einfach umgangen werden kann.
So reicht ein VPN, wie es heute verbreitet ist, um keinen Altersnachweis erbringen zu müssen. Weiter warnen sie auch davor, dass durch diese Überprüfung zumindest zwischenzeitlich gewaltige Mengen an äusserst sensiblen Daten gesammelt werden müssen, was spannend für Hacker sein dürfte.