ALBUM: Lil Nas X - Montero

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Er feiert seine Queerness wie kaum ein anderer aktueller Künstler, räkelt sich mit Dutzenden halbnackter Männer auf der Bühne der MTV Video Music Awards oder knutscht mit seinen Tänzern bei den BET Awards. Auch in seinen Texten geht der 22-Jährige aufs Ganze und nimmt kein Blatt vor den Mund, bezeichnet sich selber als „power bottom rapper“ und spielt auch sonst offen mit seiner Sexualität. Seiner Karriere hat dies nur Flügel verliehen und so zählt er aktuell zu den erfolgreichsten Künstler im Music Business.

Hierzulande wurde er durch Old Town Road bekannt: Die Single klebte bei uns während fünf Wochen auf der 1 der Singlecharts und wurde in den USA sogar zur erfolgreichsten Single aller Zeiten - nie war ein Song länger auf der 1 in der Geschichte der Billboard Charts. Kein Wunder gewann er damit von Grammys bis hin zu American und MTV Video Music Awards.

Für sein langerwartetes Debutalbum scharte Lil Nas X zahlreiche namhafte Guest Stars um sich: Von Elton John über Jack Harlow bis Miley Cyrus, Doja Cat und Megan Thee Stallion. Insgesamt 15 Tracks zählt Montero, darunter auch die Vorabsingles Sun Goes Down, Industry Baby und natürlich der Titeltrack Montero (Call Me By Your Name).

Bei Sun Goes Down zeigt sich Lil Nas X von seiner sehr persönlichen Seite, singt von Bullying und seinen eigenen Problemen, die er hatte, sich zu einem Coming out durchzuringen. Kein Wunder bezeichnet er das Album auch als eine Form der Therapie für ihn. Er versuche nicht mehr die Wahrnehmung der Menschen darüber zu kontrollieren, wer er sei, was er kann und wo er hinkommen werde, so Lil Nas X, denn er habe erkannt, dass die einzige Meinung, welche wirklich zähle, seine eigene sei.

Mit dieser Haltung hat er es bis auf den Musikolymp geschafft: Hat Haters weit hinter sich gelassen, zeigt sich selbstsicher und liefert ein starkes Album, mit dem er ohne Zweifel die Welt erobern wird. Dass er durchaus auch völkerverbindend und mit seinem Werk auch Brücken zu anderen Kulturen und Religionen schlägt, zeigt schon alleine die Tatsache, dass er mit seinen Songs selbst in konservativen und strengreligiösen Ländern wie Saudi Arabien die Spotify-Streamingcharts erobern konnte - Chapeau!