ALBUM: Matt Bianco - Gravity

ALBUM: Matt Bianco - Gravity
Mitte der Achtziger war die Band Matt Bianco plötzlich da und landeten mit ihrem Mix aus viel Pop und etwas Jazz zahlreiche Hits. Rund 30 Jahre später gibt es mit „Gravity“ das 15. Album und dieses Mal ist der Mix umgekehrt: Mehr Jazz, weniger Pop.

Auch Schweizer hatten Spass an der Musik vom damaligen Trio Mark Relly, Danny White und Basia Trzetrzelewska und so schafften es sowohl die Single „Get Out Of Your Lazy Bed“ wie auch das Debüt-Album „Whose Side Are You On“ die Schweizer Top15. Nach dem Weggang von Basia und Danny blieb Mark bis heute der Gruppe Matt Bianco treu.

Für „Gravity“ hat der Frontmann, Leadsänger und Hauptsongwriter Mark Reilly eine hervorragende neue Band zusammengestellt. Gemeinsam mit dem schwedischen Saxofonisten, Flötisten und Arrangeur Magnus Lindgren, dessen neues Album gerade bei ACT erscheint, und etlichen Mitgliedern von Jamie Cullums Ensemble, will Reilly, der Mann mit der unverwechselbaren Dry-Martini-Stimme, die Jazz- und Bossa-Keimlinge aus den Anfangszeiten der Band grossziehen und dabei den entspannten Swing früherer Erfolge modernisieren. Das Ergebnis ist eine energische und dennoch entspannte Kollektion zehn originärer Song-Perlen mit genug Style für alte Fans und neue Bewunderer, die möglicherweise auch Gregory Porter oder Jamie Cullum mögen, und so viel schwerkräftiger „Gravity“ in den Arrangements und Solos, dass auch Jazzfans mitkommen, die Soul Jazz nicht nur für ein Label halten.

Die Aufnahmen zu diesem Album, dem ersten nach dem tragischen Tod von Keyboarder und Co-Leader Mark Fisher, der den Sound der Band seit 25 Jahren massgeblich beeinflusste, begannen in Stockholm. In der schwedischen Hauptstadt entstand gleich zu Beginn der Song „Joyride“, eine Sommer-Cruise-Control-Ode irgendwo zwischen Lee Morgans „Sidewinder“ und „Lowrider“ von WAR, die jetzt als erste Single des Albums schon vorab in UK Erfolge bei BBC und JazzFM feiert und die auch als Remix von Mark De Clive Lowe auf dem Album zu hören ist. Ausserdem entstanden mit Magnus Lindgren die nachtblaue Ballade „Solace“ („Trosz7t“), sowie die wunderbare Mitternachtshymne „AM/PM“.

Die sieben übrigen Stücke, von Uptempo-Grooves wie „Summer In The City“ oder „Invisible“ bis zum leicht latinisierten „Paradise“ hat Mark Reilly gemeinsam mit dem britischen Saxofonisten Dave O’Higgins (Jamie Cullum, Mezzoforte, Matthew Herbert) in dessen Studio in Brixton und mit den Mitgliedern seines Quintetts eingespielt: Sebastiaan de Krom am Schlagzeug und Geoff Gascoyne am Bass, beide seit Jahren Wegbegleiter von Jamie Cullum, Graham Harvey, der auch schon mit George Benson, Incognito, oder Stacey Kent gespielt hat, an Piano und Fender Rhodes, sowie dem grandiosen Martin Shaw an Trompete und Flugelhorn, einem Mitglied der BBC Bigband, der auch schon mit Sting, Jamiroquai oder Natalie Cole zu hören war. Die Frauenstimme, die sich auf einigen Tracks mit Mark Reilly duettiert, gehört Elisabeth Troy, die auch schon mit MJ Cole, Metrik oder Clean Bandit in den Charts war.

Der Sound von Matt Bianco ist gereift und dass Mark Reilly seine Zusammenarbeit mit Bands immer mehr intensiviert hat – zuletzt das Projekt-Album "The Things You Love" mit der holländischen Band  New Cool Collective – kommt ihm nun zu Gute. Es soll Dinge geben, die mit dem Alter besser werden. Rotwein und das Selbstbewusstsein, beispielsweise, oder auch Matt Bianco.

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Tracklist

1. Joyride
2. Invisible
3. Gravity
4. Heart In Chains
5. Solace
6. Summer In The City
7. Before It's Too Late
8. AM/PM
9. Paradise
10. Autumn Leaves Are Falling
11. Joyride (Mark De Clive Lowe Remix)