ALBUM: Tracey Thorn - Record
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Nachdem sie bis 2000 mit Everything But The Girl aktiv war und sich anschliessend sieben Jahre lang ihrer Familie widmete, nahm Tracey ihre Solokarriere 2007 wieder auf – mit dem Album „Out Of The Woods“, das ihr einen frischen Start zurück in die Musik bescherte. Nun meldet sie sich mit neuen Song zurück: „Neun feministische Kracher”, witzelt Tracey Thorn, wenn man sie bittet ihr erstes Solo-Album mit ausschliesslich selbstgeschriebenen Songs seit sieben Jahren zu beschreiben. „Up, not down was always part of the plan”, sagt Tracey selbst. „Assertive, euphoric.” Das Album holt zu einem Eloquenz-Haken der Extraklasse aus. Ob die verbitteren Teenie-Lovesongs ihrer ersten Band oder die Hits, die während der sechzehn Jahre, in der sie als Teil des Duos Everything But The Girl agierte, entstanden – all ihre Songs sind präzise Beobachtungen unserer Umwelt aus weiblicher Perspektive.
Eröffnet wird das neue Album von „Queen”, einem Song, der sich vor Feuer und Verlangen kaum retten kann. „Air”, mit Backing Vocals und Synthesizern von Shura unterstützt, dreht sich um Identitätskrisen und Geschlechterklischees, während „Smoke” Traceys Liebe zu ihrer Wahlheimat London und zugleich die Angst davor, dass die Freiheit derselbigen zerstört wird, adressiert. („The streets all paved with gold, all bought and sold"). „Guitar” ist eine Hymne auf das Instrument, das einem jungen Mädchen zur Waffe der eigenen Befreiung werden kann. Unnötig zu erwähnen, dass dann noch Ewan Pearson kommt und all diese Songs mit zischenden Synthesizern und smarten Discobeats würzt.
In all seiner bündigen Pop-Klarheit dreht sich das Album ganz besonders um „Sister“, eine dubbige, neunminütige Disco-Jam-Nummer, die ausschließsslich von Frauen eingespielt wurde. So kommen die Beats von Warpaint-Mitgliedern und Corinne Bailey Rae steuert fantastische Backing Vocals bei. Inspiriert zu diesem Song wurde Tracey vom Women’s March 2017.
„Two fingers to the Man”, sagt Tracey. "Don’t mess with me, don’t hurt my babies / I’ll come for you, you’ll find you’ve bitten off more than you can chew”, singt sie. Der knusprige Ausklang der Platte umfasst „Babies” (eine Ode an Verhütungsmittel und daran, die Wahl zu haben), „Go“ (über Kinder, die das heimische Nest verlassen) und „Dancefloor“, eine Lobrede auf den Hedonismus und das Clubbing. „It’s about all the songs I loved when I was younger, and which would still get me on my feet now”, schwärmt Tracey. „Where I’d like to be / Is on a dancefloor with some drinks inside of me”, singt sie.
Und ja, natürlich, diese Stimme: Selbstsicher, gross und mit einem ganz eigenen Relief, aber doch bekennend und bewegend. Sie speit die Texte aus – mit diesem unwiderstehlich frischem Drive, der sie zu einer der herausragendsten weiblichen Popstimmen der letzten vier Jahrzehnte macht.
Tracklist:
1. Queen
2. Air (feat. Shura)
3. Guitar
4. Smoke
5. Sister (feat. Corinne Bailey Rae)
6. Go
7. Babies
8. Face
9. Dancefloor