INTERVIEW: Alison Moyet über ihre Tour und ihr neues Album
Ihre Karriere begann sie als Frontfrau des Duos Yazoo, welches mit „Don't Go“ ein 80er-Klassiker verbuchen konnte. Nach deren Auflösung machte sich Alison Moyet als Solo-Künstlerin einen Namen. Zu ihren Chart-Hits gehören unter anderem „All Cried Out“ oder “Love Resurrection“. In ihrer Heimat England gelang ihr mit ihrem Album „The Minutes“ ein Comeback, das sowohl bei den Kritikern, als auch bei den Fans super angekommen ist und ihr in den britischen Albumcharts den ersten Top-5-Entry seit 1987 beschert hat. Am 16. Juni veröffentlichte sie nun ihr aktuelles Album „The Other“. Wie der Vorgänger, vermischt sie gekonnt Pop mit elektronischen Spielereien. Damit wird sie nun am 19. Dezember im Zürcher X-tra auftreten.
Für dein neues Album hast du, wie schon bei „The Minutes“, wieder mit Guy Sigsworth zusammengearbeitet. War dir von Anfang an klar, dass er auch beim nächsten Album wieder an deiner Seite sein soll?
Wir haben nach „The Minutes“ bereits darüber gesprochen, ein weiteres Album aufzunehmen. Wenn man sich gut versteht, ist dies ein logischer Schritt - sofern natürlich die Möglichkeit dazu besteht.
Du hattest zwar mit deinem Coversong-Album „The Voice“ 2004 in den UK wieder einmal ein Top-10-Album, doch erst mit „The Minutes“ konntest du mit Platz 5 nah an deine höchsten Platzierungen von „Alf“ (Platz 1 / 1984) und „Raindancing“ (Platz 2/ 1987) andocken. Waren die Erwartungen an das neue Album „The Other“ deswegen grösser?
Ich bin schon so lange in diesem Business, dass ich schon alles erlebt habe: Gute Platzierung, mittlere Platzierung und schlechte Platzierungen. Man lernt damit umzugehen, wenn es auch mal einen Taucher gibt. Das ist nicht weiter schlimm. So gesehen habe ich keinen Druck verspürt, weil ich auch keine klare Erwartungshaltung habe.
Immerhin hast du über die Achtziger hinaus in England weiterhin erfolgreiche Songs und Alben veröffentlicht...
... deshalb mag ich nicht sonderlich, wenn man mich auf einen „80s-Act“ reduziert. Die Achtziger waren toll, sie haben Spass gemacht, es ist ein Teil meiner Karriere, aber ich habe mich ja zum Glück weiterentwickeln können. Ich war nach „The Voice“ aber nicht gewillt, nochmals ein Album mit Cover-Songs aufzunehmen. Das war dann auch eine Kehrtwende in meiner Karriere.
...und du hast nicht an diesen Revival-Touren mitgemacht, für welche sich viele 80s-Bands zusammengetan haben, und auf Tournee gingen, weil sie einzeln keine Hallen mehr füllen würden...
Nun ja, ich kann nur für mich sprechen: Als ich die ersten grossen Erfolge verbuchen konnte, bin ich nicht sofort losgerannt und habe mir Autos, Häuser und solche teuren Dinge gekauft. Für mich ist das Geld bis heute Mittel zum Zweck geblieben. Ich habe meine Fixkosten und noch ein paar andere kleine Dinge, die ich gerne mal kaufe, und ich hab eine Familie...
Apropos Familie: Deine Tochter spielt im Video zum Song „When I Was Your Girl“ mit...
Ich habe Caitlin gefragt, ob sie mitmachen will, weil das Video beim englischen Southend Pier gedreht wurde – ein Ort, der in meiner Jugend eine grosse Bedeutung hatte. Aber auch im aktuellen Album ist sie dabei, als Background-Sängerin.
Wir freuen uns auf deinen Auftritt in Zürich, im Dezember dieses Jahres. Wann warst du das letzte Mal in der Schweiz auf der Bühne?
Das ist schon eine Weile her: 2012 stand ich mit Nile Rogers am Montreux Jazz Festival auf der Bühne. Höchste Zeit also, wieder mal in die Schweiz zu kommen...
Mehr Infos und Tickets zum Konzert von Alison Moyet am 19. Dezember 2017 im Zürcher X-tra findest du hier: Link