INTERVIEW: Chaka Khan
Während bei uns in der Schweiz mit 22h30 der Abend schon Richtung Nacht wandert, so dürfte die Sängerin wohl gerade vom Mittagessen gekommen sein, denn in L.A. ist es 13h30. Wie meistens bei solchen Telefon-Interviews, klingt es dann halt schon etwas surreal, wenn das Telefon läutet, man abnimmt, und am anderen Ende erklingt: „Hi, hier ist Chaka Khan“… Gut gelaunt hat sie dann unsere Fragen beantwortet.
„I’m Every Woman“ ist einer deiner grössten Hits. Welche Bedeutung hat der Song heute für dich?
Diese Frage möchte ich auf einer ganz speziellen Art beantworten, und dabei nicht musikalisch, sondern inhaltlich drauf eingehen. Weisst du, es ist schon spannend, wenn ich zurückblicke und den Vergleich mache, was ich damals und heute über den Text empfand. Ich bin sozusagen mit dem Song gewachsen und sehe heute den Inhalt ganz anders, ich verstehe ihn viel besser und kann mich auch viel mehr damit identifizieren, als damals. Aber, eben das Veröffentlichungsjahr war ja auch 1978! Es ist fantastisch, wie zeitlos der Song doch geblieben ist.
Rücken wir doch ein paar Jahren nach vorne, ins Jahr 1993: Whitney Houston hat den Song nochmals veröffentlicht. Wusstest du davon?
Erst, als die Single draussen war…
Erst dann?
Ja!
Hat dir niemand zum Beispiel vorher angerufen und dich davon informiert?
(lacht) Nein, kein Telefon, nada. Plötzlich war die neue Version da. Whitney hat den Song sehr schön umgesetzt gehabt. Sie war eine so talentierte Sängerin…
Es gibt noch jemand, der in deiner Karriere eine grosse Rolle gespielt: Stevie Wonders. Der hat dich bereits Mitte der 1970er geholfen. Hast du ihn schon vorher gekannt?
Nein, mein damaliger Produzent hat das damals eingefädelt. Als er mir von seinem Vorhaben erzählte, ihn zu uns ins Studio zu bringen, war ich schon ganz baff, weil ich ihn schon damals bewunderte. Als er aber dann tatsächlich vor mir stand, war ich dann zunächst dann doch fast sprachlos und klopfte meinem Produzent auf die Schulter, dass er den Stevie tatsächlich zu uns gebracht hat…
Zurück zum Datum: 19. Mai 2011: Das war der Tag, an dem dein Stern auf dem Walk Of Fame das Tageslicht erblickt hat...
Also, an den Tag erinnere ich mich natürlich schon, aber das Datum weiss ich natürlich nicht mehr auf den Tag genau. Es war eine grosse Ehre und ich freue mich noch heute darüber.
Im Jahr 2007 erschien dein bisher letztes Album „Angel“. Wie sieht es aus, schon was Neues am planen?
Ja! Während wir uns miteinander unterhalten, warten meine Jungs im Studio auf mich. Wir sind also gerade daran, ein neues Album aufzunehmen. Es wird eine bunte Mischung an Songs aus verschiedenen Musikstilrichtungen sein.
Werden, wie bei „Angels“, Leute wie Mary J. Blidge dabei sein?
Es werden dieses Mal noch mehr Kollaborationen zu hören sein…
Und wann ist das Album fertig?
Wenn es fertig ist (lacht)!
Du wirst in der Schweiz auftreten. Verrätst du uns schon, welche Songs du singen wirst?
Die Guten natürlich (lacht).
Aber die ganz grossen Hits wie „I’m Every Woman“ werden sicher dabei sein?
Ich müsste verrückt sein, wenn ich diese nicht singen würde.