INTERVIEW: Mans Zelmerlöw
Am Mittwoch, 30. September, tritt der ESC-Gewinner in Zürich, im Volkshaus, auf. Viele Fragen standen auf dem Plan: Schliesslich stand ja nicht nur der Gewinn des ESC im Raum, sondern auch das Debakel rund um seine Aussagen über Gays.
Im Netz findet man unendlich viele Interviews, die du gegeben hast…
Ich kann dir nicht mal mehr sagen, wie viele es waren. Seit meinem Sieg sind es pro Tag mindestens zwei. Interviews ohne Ende!
Schon vor dem Sieg wurde diese alte Story ausgegraben: Du hast in einer Kochsendung, im angetrunkenen Zustand, eine unglückliche Formulierung über Homosexualität verwendet. Bist du nicht langsam müde, dich da immer wieder erklären zu müssen?
Hier in Schweden ist die Sache ein abgeschlossenes Kapitel. Ich war gerade kürzlich an der Gay Pride in Stockholm und die Stimmung war genial. Das Publikum hat mich so herzlich empfangen und so frenetisch gefeiert… Da kommen Gefühle auf, die man so nicht erklären kann. Natürlich hat der Sieg beim ESC das Thema wieder aufgewirbelt, aber so hatte ich nochmals die Möglichkeit, mich zu erklären. Aber ich wiederhole es gerne immer wieder: Ich bin nicht homophob.
Die schwedische Presse ist bekannt, nicht gerade zimperlich mit den Promis umzugehen…
Seit ich gewonnen habe, hat sich die Presse mehr auf mich fokussiert. Nun ist es halt ein Thema, wenn ich mit dem Hund Gassi gehe…
Dann überlegst du zwei Mal, was du anziehst, bevor du aus dem Haus gehst, oder so ähnlich?
Nein. Soweit darfst du gar nicht denken. Man lernt eben damit zu leben.
Du bist nun mit der neuen Single „Should have gone Home“ am Start. Wie hoch ist der Druck, den ähnlichen Erfolg wie bei „Heroes“ zu erreichen?
Es ist mir klar, dass ich so einen Hit nicht einfach so nochmal schaffe. Ich finde die Wahl des Songs wichtiger: Jetzt kommt eine Ballade dran.
Du kommst ja nicht das erste Mal in die Schweiz!
In die Deutschschweiz schon. Ich war mal in Verbier für ein paar Monate und habe versucht, einen Job zu kriegen. Das gelang mir nicht. Dafür schaffte ich es, dass mir das Geld ausging. Also musste ich wieder zurück nach Schweden.
Schweden ist ja nicht nur das Land des Eurovision, es wird auch von manchen Leuten als das ABBA-Land bezeichnet…
Stell dir vor, Frida hat mir nach dem Sieg persönlich gratuliert und mir gesagt, dass sie stolz auf mich ist!
Wenn du einen ABBA-Song covern würdest, welchen am liebsten?
Keine einfache Frage. Ich würde von „Money, Money, Money“ was abgedrehtes machen.
Würdest du nochmals am Contest mitmachen?
Man soll niemals nie sagen.
Ich habe gehört, dass du nächstes Jahr gerne den ESC moderieren würdest…
Dazu darf ich mich momentan leider nicht äussern. Aber es ist klar, dass ich in irgendeiner Form im Ganzen involviert bin…
Es würde sich doch aufdrängen, dass du mit Loreen einen Song aufnimmst.
Ich habe mit ihr auch schon zusammen gearbeitet. Dein Vorschlag klingt gut. Ich glaube, ich sollte dann mal mit ihr darüber sprechen…
Wer könnte sonst noch als Duett-Partner passen?
Taylor Swift. Das wäre der Hammer!
Denkst du schon ans nächste Album?
Klar doch. Die meisten Songs vom aktuellen Album stammen hauptsächlich aus meiner Feder. Als Songwriter denkst du sowieso fast ununterbrochen an neue Song-Ideen. Vorerst aber steht meine Tour im Vordergrund. Es ist fantastisch unterwegs zu seine und auf der Bühne zu stehen. Ich geniesse gerade, was abgeht.