INTERVIEW: Rufus Wainwright
Wirst du nach Europa auf Tour kommen?
Ja! In Europa läuft es gut, also werdet ihr mich nicht los (lacht), auch die Schweiz nicht: Am Donnerstag, 05. Juli 2012, werde in Montreux in der Miles Davis Hall spielen.
Wie war es für dich, bei diesem Album mit Mark Ronson zu arbeiten?
Unglaublich! Mit ihm hat man das ganze Paket gebucht: Er ist ein Songwriter, ein Musiker, ein Produzent und einer der nettesten Kreatur auf diesem Planeten.
Du hast bei deinem neuen Werk "Out Of The Games" mit so vielen Leuten gearbeitet: Nels Cline, Nick Ziner, Sean Lennon, Andrew Wyatt and Martha Wainwright… War es nicht eine Herausforderung mit so einer bunten Mischung von Musik-Styles zusammen zu arbeiten?
Nein. Ich habe ja schon immer mit verschiedenen Styles gearbeitet. Von dem her, war es genau das, was ich wollte. Ich bin kein Künstler, der sich nur auf eine Schiene begrenzt.
Dieses Mal hast du dich vor allem zur Pop-Schiene leiten lassen. Hat das einen bestimmten Grund?
Es hat viele Gründe. In der letzten Zeit ist auf meiner persönlichen Ebene viel passiert: Meine Mutter ist gestorben, meine Tochter ist geboren… Aber auch auf meiner beruflichen Ebene ist viel passiert: Ich habe zum Beispiel eine Oper geschrieben, für andere Leute Songs geschrieben… Ich war bei diesem Album so was von bereit für etwas anderes, etwas heiteres… Pop ist chilliger als die anderen Sachen, die ich gemacht habe. Darauf hatte ich Lust.
Wie man hört, hast du aber auch 60s- und 70s-Retro-Style einfliessen lassen…
Ja, aber nicht nur: Mein eigener Style, wie ich ihn immer schon gemacht habe als Künstler, hab ich natürlich auch mit eingepackt. Ich wollte, dass der Rufus-Sound trotzdem Platz findet und dass der Retro-Style nicht Überhand nimmt.
Wenn du einen ABBA-Song covern würdest, welchen Song würdest du nehmen?
“Out of The Game“… Ach Quatsch (lacht): Das ist mein Album-Titel. Nein, im Ernst, ich würde „“Name of the Game“ wählen. Ich liebe diesen Song. Wenn wir schon beim Thema sind… Ich hab mir zwar darüber gar nie richtig Gedanken gemacht, aber ich muss ich zu geben, jetzt wo wir bei ABBA sind: Auch der Sound von ABBA hat mich bei diesem Album inspiriert!
Gibt es jemand, mit dem du schon immer mal zusammenarbeiten möchtest?
Ja! Ich kenne sie persönlich und spreche laufend über sie, also hoffe ich, dass sie die Message hört: Björk, ich möchte unbedingt einmal mit dir zusammenarbeiten! Ich mochte sie von der ersten Stunde an. Komm Björk, lass uns endlich gemeinsame Sache machen…
Wir lange habt ihr gebraucht, um das Album aufzunehmen?
Es ging alles recht rassig voran. In zwei Monaten war alles im Kasten. Wir hatten Fun, es war chillig und aufregend zugleich. Es war, wenn auch kurz, eine sexy Erfahrung.
Hast du alle Songs geschrieben?
Jawohl, alle!
Wenn es um die Lyrics geht, woher kommen die Inspirationen?
Ich hatte noch nie Probleme, wenn es um die Lyrics geht. Dazu brauche ich keine Inspirationsquellen. Ich greife da auf mein schönes und intensives Leben zu. Ich glaube, es ist aber nicht sonderlich anders, als bei anderen Menschen, nur weil ich ein Promi bin, weisst du? Das Leben schreibt immer noch die besten Geschichten. Ich packe da natürlich ein bisschen mehr Dramatik rein, versteht sich (lacht).
Sprechen wir mal über das Visuelle, zum Beispiel die Pressefotos und die Art, wie das Cover deines Albums gemacht worden ist: Kommen die Ideen von dir?
Ich weiss was ich kann und wo meine Limiten sind. Also, bei dieser Sache hab ich andere ihre Ideen wälzen lassen. Es wichtig, mit anderen Leute zu arbeiten, die ihre Stärke auf ihrem Gebiet haben.
Hast du schon musikalische Ideen für die Zukunft? Gibt es etwas, dass du schon immer machen möchtest?
Mark Ronson möchte nochmals mit mir arbeiten, deshalb könnte es gut sein, dass wir beim nächsten Album wieder zusammenarbeiten. Und ich möchte nochmals eine Oper schreiben. Aber was ich schon immer machen möchte, ist ein Album in französischer Sprache. Meine Mutter hat fantastische, französische Alben gemacht und das möchte ich auch mal machen.