INTERVIEW: Siobhan Donaghy von den Sugababes
Es sind ziemlich genau 25 Jahre her, als Sugababes mit ihrem Überhit Overload quasi über Nacht kometenhaft am Pophimmel aufgestiegen sind. So mauserten sich die Drei zu einer der erfolgreichsten britischen Girlbands des 21. Jahrhunderts. Dann wurde es etwas ruhiger um die Band, bis sie ihr grosses Comeback auf einer der angesagtesten Bühnen überhaupt feierten, nämlich auf dem legendären Glastonbury Festival.
Dabei war es nicht einfach nur ein Konzert, sondern die Sugababes luden zu einer wahren Party auf und vor der Bühne: Dieser Auftritt hallt bis heute nach und so haben sie sich entschieden, nach einer ausverkauften Arena Tour in UK auch gleich noch Gigs quer durch Europa anzuhängen. Am 30. April 2025 ist es soweit: Keisha Buchanan, Mutya Buena und Siobhan Donaghy besuchen die Halle 622 in Zürich und feiern ihr fulminantes Comeback auch hierzulande.
Im Vorfeld des Konzerts in Zürich erzählte Siobhan Donaghy (im Bild rechts) gegenüber gay.ch von ihrer Karriere, aber auch davon, was sie an der Schweiz mag und ob sie auch während dem Pride Month auf der Bühne stehen werden.
gay.ch: Es ist jetzt 25 Jahre her, dass ihr eure Debütsingle Overload veröffentlicht habt. Wenn du zurückdenkst: Was würdest du zu deinem jüngeren Ich am Tag der Veröffentlichung im Jahr 2000 sagen?
Siobhan Donaghy: Ich erinnere mich, dass ich die ganze Sache ziemlich entspannt angegangen bin. Ich glaube, weil wir schon ein paar Jahre mit dem Schreiben und Aufnehmen verbracht hatten, was bedeutete, dass ich zu Hause unterrichtet wurde, so dass sich mein Leben schon so sehr verändert hatte. Es war unvorstellbar, dass es sich noch weiter verändern könnte. Ich glaube, das Einzige, was ich meinem jüngeren Ich sagen kann, ist 'schnall Dich an'.
In diesen Tagen erscheint ein neues Album, bereits euer Neuntes: Ihr seid jetzt self-releasing Artists. Was ist anders als früher und wie nutzt ihr diese neu gewonnene Freiheit?
Beim ersten Mal mit „One Touch“ hatten wir völlige Freiheit im kreativen Prozess. Wir hatten das Glück, von Leuten wie Cameron McVey umgeben zu sein, der uns aktiv ermutigte, mit dem Schreiben anzufangen, und der mich während meiner gesamten Karriere als Mentor begleitet hat. Als wir vor 12 Jahren als MKS wieder zusammenkamen, öffnete mir das die Augen, denn wir wurden ständig gedrängt und rumgeschubbst und waren von den Meinungen der grossen Labels umgeben. Es wurde uns zuviel, und wir sahen, dass wir weiterziehen müssen. Ich würde alle Künstler.innen ermutigen, so unabhängig wie möglich zu bleiben. Sowohl um ihr kreatives Potenzial auszuschöpfen als auch, was noch wichtiger ist, um sich das Leben finanziell leisten zu können!
Zürich wird die vorletzte Show auf eurer Tournee sein: Worauf freut ihr euch in der Schweiz?
Die Schweiz ist ein wunderschönes Land, das wir schon viele Male besucht haben, sowohl beruflich als auch in den Ferien. Ich würde gerne meine Kinder auf den „Top of Europe“ mitnehmen, da ich dieses Erlebnis geliebt habe, also plane ich gerade, dies irgendwie möglich machen zu können!
Werdet ihr auch neue Songs spielen, und was können eure Fans von eurem Konzert erwarten?
Es gibt auch neue Musik! Und ich denke, ich darf schon verraten, dass es mehr als nur die neue Single Jungle ist, auf die man sich freuen kann! Ihr werdet die harmonischen Gesangsharmonien erleben, aber auch Tanzeinlagen bekommen. Die Screens im Hintergrund sehen unglaublich aus. Es ist eine brandneue Show für uns, also werden wir genauso aufgeregt sein wie das Publikum.
Ihr habt schon bei Mighty Hoopla und anderen queeren Festivals gespielt: Sind auch während der Pride-Saison in diesem Sommer irgendwelche Gigs geplant?
Wir sind dieses Jahr Headliner bei der Brighton Pride in Großbritannien. Wir waren begeistert, als wir auf dem Plakat sahen, dass Mariah Carey am Tag vor uns auftritt. Wir können schon jetzt mit Sicherheit bestätigen, dass wir also einen Tag früher dort anreisen werden!