ÄGYPTEN: Hohe Haftstrafen für elf Männer
Sie sollen Sex-Dienstleistungen übers Internet angeboten haben, zudem sollen in ihren Wohnungen bei Razzien auch Sextoys gefunden worden sein, heisst es in den ägyptischen Medien. Aus diesem Grund wurden die elf Männer darauf kurzerhand in ihren Wohnungen in einem Vorort der Hauptstadt Kairo verhaftet. Dies war im vergangenen Herbst. Mittlerweile ist der Prozess zu Ende gegangen und die Urteile liegen vor. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, erhielten die elf Männer zwischen drei- bis zwölfjährige Haftstrafen. Drei der Männer wurden zu zwölf Jahren, drei zu neun Jahren, einer zu sechs und vier zu je drei Jahren Haft verurteilt.
Homosexualität wird in Ägypten eigentlich nicht im Gesetz erwähnt und wäre somit auch nicht strafbar, doch die Justiz nutzt jeweils die Artikel gegen Sittenwidrigkeit und Ausschweifungen um Schwule, Lesben und Transgender zu verurteilen. Dabei werden die Gesetze oft auch sehr weitgefasst ausgelegt. Selbst einvernehmlicher Sex zwischen Männern wird dann jeweils als Prostitution beurteilt, um härtere Strafen verhängen zu können. Um Homosexualität zu „beweisen“, werden nicht selten auch Analuntersuchungen vorgenommen, welche von Menschenrechtsorganisationen als Folter verurteilt werden.
In den vergangenen Jahren seit dem Arabischen Frühling ist es vermehrt zu Verhaftungen und Razzien gekommen. Die Polizei macht teilweise förmlich jagt auf LGBTs.