AUSTRALIEN: Kommt nun die Quittung für Marriage Equality?

AUSTRALIEN: Kommt nun die Quittung für Marriage Equality?
Nach der gewonnenen, unverbindlichen Volksabstimmung hat das Parlament die Ehe auch in Australien für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Doch nun kommt möglicherweise, wie in den USA, die Quittung dafür: Religiöse und konservative Kräfte planen die Religionsfreiheit gesetzlich zu stärken, natürlich auf Kosten der LGBT-Community...

Das Anti-Diskriminierungsgesetz in Australien, welches am 1. August 2013 eingeführt wurde, kommt unter Druck. Konservative wollen es dahingehend abändern, dass die Religionsfreiheit gestärkt wird. So soll es etwa Religionsschulen per Gesetz erlaubt werden, dass sie ihre LGBT-Mitarbeiter aufgrund deren sexueller Orientierung oder Geschlechteridentität entlassen dürfen, wie aus einem entsprechenden Bericht hervorgeht. Etwas, dass in gewissen australischen Bundesstaaten bereits jetzt legal ist.

Dieser Bericht wurden von der Regierung in Auftrag gegeben, als die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wurde. Dies in erster Linie, um die Konservativen zu besänftigen. Ziel ist es schlussendlich, den aktuell geltenden Sex Discrimination Act anzupassen und damit die Religionsfreiheit zu stärken. Dies geht allerdings auf die Kosten der Schwulen, Lesben und Transgender im Land, deren Diskriminierungsschutz damit aufgeweicht würde.

Die australische Regierung unter Premierminister Scott Morrison erklärte, dass man den Bericht begutachten werde. Man werde die Religionsfreiheit schützen und eine gute Balance finden. Jedes einzelne Anliegen werde sorgfältig geprüft.

LGBT-Organisationen verurteilten den Bericht umgehend: Er sei katastrophal für die LGBT-Community in Australien. Das Gesetz sollte Schwule, Lesben und Transgender vor Diskriminierung schützen, und nicht Diskriminierungen sogar noch gesetzlich verankern. Ein Politiker forderte den Premier gar auf, den Bericht sofort zu verwerfen.